Solarpark an Sauertalbrücke geplant

Langsur · Unweit der Sauertalbrücke plant die Gemeinde Langsur ein Solarkraftwerk. In zwei Bauabschnitten sollen gemeinsam mit den Stadtwerken Trier und dem Bürgerservice jeweils fünf Hektar große Flächen mit Photovoltaik-Modulen bestückt werden. Ab Januar soll die Anlage Strom produzieren.

Ralingen will seinen Haushalt mit Einnahmen aus der Windkraft sanieren (der TV berichtete), Nachbar Langsur setzt bei der finanziellen Genesung auf die Energie der Sonne. Das Solarkraftwerk Langsur-Mesenich steht bereits seit zwei Jahren auf der Agenda der Sauergemeinde und drohte schon zu scheitern. Doch jetzt, wo die Partner bei Technik und Bau, die Stadtwerke Trier (SWT) und der Bürgerservice Trier, den Daumen gehoben haben, möchte man das Projekt durchziehen. Und zwar so schnell es geht. "In jedem Monat, wo nichts passiert, reduziert sich die Einspeisevergütung um 2,5 Prozent", sagt Ortsbürgermeister Rüdiger Artz. Er hofft, dass das Solarkraftwerk Langsur-Mesenich im Januar ans Netz gehen kann. Installiert werden sollen die benötigten mehr als 25 000 Module auf Wiesen- und Ackergelände. Dieses befindet sich unmittelbar an der A 64, unterhalb des östlichen Brückenkopfs der Sauertalbrücke in Fahrtrichtung Trier.
Im ersten Bauabschnitt sollen zunächst fünf Hektar Land beansprucht werden, zu einem späteren Zeitpunkt weitere fünf. Die Nennleistung des Parks soll rund zwei Megawatt betragen. Das entspricht dem Stromverbrauch von etwa 500 Durchschnittshaushalten.
Knapp 50 Prozent des Geländes sind nach Mitteilung des Ortsbürgermeisters in Gemeindebesitz, der Rest ist im Eigentum von fünf Privatleuten. Mit zwei Grundstückseigentümern sei man über den Ankauf ihrer Flächen einig, so Rüdiger Artz, auch mit dem Pächter der Flächen stehe man in Verhandlungen. Dem Landwirt sollen Ersatzflächen in der Nähe angeboten werden.
Nicht nur die Gemeinde Langsur, die seit Jahren einen defizitären Haushalt vor sich herschiebt, soll von dem Solarpark profitieren, auch die Bürger. Angedacht ist die Gründung einer Genossenschaft. "Privatpersonen können sich einkaufen", sagt der Ortsbürgermeister, "ich habe auch schon positive Rückmeldungen von Interessenten." Artz erwartet eine Rendite von vier Prozent. Heute, Mittwoch, wird die Öffentlichkeit über das Projekt informiert (ab 17 Uhr Gemeindehaus Mesenich). Der Gemeinderat und die betroffenen Grundstückseigentümer sind nach Mitteilung von Artz mit dem Projekt einverstanden.
Steinbruch-Staub kein Problem


Wegen der Nähe zur Autobahn müssen zwei mögliche Gefahrenquellen durch gutachterliche Stellungnahmen ausgeschlossen werden: möglicher Steinschlag durch vorbeifahrende Autos und dass Autofahrer durch die Kollektoren geblendet werden könnten. Beides sei unwahrscheinlich, weil das Solarfeld deutlich tiefer als die Brücke liege, meint Artz. Die Stadtwerke hätten ihm versichert, dass auch der Staub aus dem benachbarten Kalk- und Dolomitsteinbruch keine Beeinträchtigung darstelle. Der Staub werde vom Regen abgewaschen, ebenso wie Ablagerungen von Rapspflanzen.Extra

VG Schweich: Sie ist bei der Erzeugung regenerativer Energien Spitze. Die Gesamtleistung aller Kraftwerke (Solar, Wind, Wasser) beträgt fast 100 Megawatt. Dies ist mehr als die VG mit ihren 25 000 Einwohnern verbraucht. Solaranlagen stehen in Longuich (3,1 Megawatt maximale Jahresleistung), Föhren (8,4 Megawatt), Kenn (5,9 Megawatt), Mehring 1 (3,5 Megawatt), Mehring 2 (2,4 Megawatt), Mehring 3 (2,5 Megawatt), Mehring IV (1,3 Megawatt), Leiwen (3,6 Megawatt), Fell (2,2 Megawatt), Riol (3,1 Megawatt). VG Trier-Land: Der erste Solarpark in der VG ist im Sommer in Welschbillig (1,0 Megawatt) ans Netz gegangen. Langsur (geplant für Januar 2013): rund 2,0 Megawatt. VG Ruwer: Hier gibt es keinen Solarpark, aber 13 Windräder, acht in Waldrach und fünf in Gusterath. Im Osburger Wald sind acht Windkraftanlagen geplant. alf

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