Solarpark Petrisberg: Anwohner äußern Bedenken

Die Vorbereitungen für den Bau des ersten Trierer Solarparks gehen in die entscheidende Phase: Auf einer öffentlichen Sitzung präsentierte die Stadtverwaltung das Konzept für die Photovoltaik-Anlage auf dem Petrisberg und stellte sich den Bedenken der Anwohner. Das Ergebnis war eine teils hitzig geführte Diskussion.

 Vor allem Anwohner aus Kürenz und Tarforst äußern Kritik mit Blick auf den geplanten Solarpark auf dem Petrisberg. TV-Foto: Marcel Wollscheid

Vor allem Anwohner aus Kürenz und Tarforst äußern Kritik mit Blick auf den geplanten Solarpark auf dem Petrisberg. TV-Foto: Marcel Wollscheid

Trier. (maw) Die Stimmung in Raum HZ204 des Campus II der Uni Trier ist aufgeheizt. "Wir wollen mit unseren Anliegen ernst genommen werden", ruft ein Bürger in den Saal und erntet dafür Beifall bei vielen Anwesenden. Der Streitpunkt: Der geplante Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Petrisberg (der TV berichtete). Die Stadtverwaltung hatte unter Leitung von Stephan Leist vom Stadtplanungsamt zu einer öffentlichen Sitzung geladen, in der Ziele, Konzept und Auswirkungen des ersten Trierer Solarparks vorgestellt wurden. Als erster Schritt einer öffentlichen Beteiligung sollten Bürger zudem Bedenken gegen das Projekt äußern können.

Anwohner aus Kürenz und Tarforst äußern Bedenken



Der mit der Planung des Solarparks beauftragte Bernhard Gillich, Geschäftsführer des Architektenbüros "BGH Plan", umschreibt in seiner Präsentation das Ziel der Stadt Trier, in unbestimmter Zukunft 50 Prozent der Stromerzeugung aus regenerativen Energien zu beziehen. Gerade einmal vier Konversionsflächen würden innerhalb der Stadt den Bau von Solaranlagen erlauben, darunter der ausgewählte Standort auf dem Petrisberg.

Vor allem Anwohner aus Kürenz und Tarforst stehen der geplanten Solaranlage jedoch kritisch gegenüber, da das 3,5 ha große Areal zwischen Kleeburger Weg und der ehemaligen französischen Übungsfahrbahn in unmittelbarer Nähe ihrer Nachbarschaft liegt. "Diese Anlage ist ein landschaftsfremdes Objekt und verändert damit massiv das Landschaftsbild", bringt ein Bürger die Bedenken auf den Punkt, nachdem Gillich mit Hilfe von Schaubildern das Sichtfeld auf den umzäunten Solarpark vorgestellt hatte. Die Anwohner befürchten durch die Solarmodule "störende Lichtreflexionen" und eine "negative Beeinträchtigung ihrer Grundstückspreise". Bernd Michels, Ortsvorsteher des Stadtteils Kürenz, bezweifelt zudem angesichts auslaufender Solar-Subventionen die "Wirtschaftlichkeit" des Projekts.

Weiteres Reizthema: die BMX-Strecke auf dem Areal, die mit dem Bau des Solarparks verlegt werden müsste, was auf Widerstand der Mitglieder des Mountain-Bike-Vereins "Fahrvergnügen" stößt. Laut Projektleiter Gillich sind durch die Photovoltaik-anlage weder störende Lichtreflexionen noch eine Beeinträchtigung der Frischluftproduktion zu befürchten, da die Module über Nacht auskühlen. Er stellt jedoch klar, dass "die Stromerzeugung in Zukunft zum Erscheinungsbild unseres Alltags" gehören werde und der Bau des Solarparks das "Image" von Petrisberg und Universität als "innovativ, regenerativ und zukunftsbereit" aufwerte. Für viele Anwohner des Petrisbergs sind diese Argumente wenig überzeugend. Der Stadtrat wird im August über das weitere Verfahren entscheiden. sg/to

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