Soldaten wollen Kindern helfen

TRIER. Gerade Kinder leiden unter Armut und Kriegsfolgen. Die Soldaten des Verteidigungsbezirkskommandos 42, die Anfang Mai in die Krisenregion Kosovo entsandt werden, wollen daher die Kleinsten mit Sachspenden unterstützen und bitten um HIlfe.

Auf den ersten Blick wirkt der Mann mit den Militärstiefeln und der Tarnfarben-Uniform nicht gerade wie der Vertreter einer Hilfsorganisation. Doch Oberstleutnant Wilhelm Nasarek, stellvertretender Kommandeur des hiesigen Verteidigungsbezirkskommandos (VBK), hat eine ähnliche Aufgabe: helfen. Anfang Mai geht er mit 50 Berufs- und Zeitsoldaten, unter ihnen etliche aus dem VBK, nach Prizren im Kosovo. Geld für den Bau von Krankenhäusern

Nasarek wird dort Chef einer CIMIC-Kompanie sein. Das ist die englische Abkürzung für "zivilmilitärische Zusammenarbeit": "Wir helfen beim Aufbau der Region", beschreibt der Offizier seine Aufgabe. Die Soldaten arbeiten mit örtlichen Kommunen und internationalen Hilfsorganisationen zusammen, unterstützen den Bau von Krankenhäusern und Schulen oder helfen bei Fragen zu Land- und Forstwirtschaft weiter. Vier Monate lang bleiben die Deutschen dort, ehe sie abgelöst werden. Ob er sich keine Sorgen mache angesichts der jüngsten Meldungen über Anschläge? Nasarek relativiert: "Die CIMIC-Soldaten sind wegen ihrer Aufgaben in der Bevölkerung gern gesehen." Tagelöhner arbeiten für einen Euro am Tag

Wallmeister Heinz Gräf war bereits in Prizren. "Dort liegt die Arbeitslosigkeit bei 60 Prozent. Am Stadtrand warten Tagelöhner auf Aufträge. Bereit, für einen Euro am Tag zu arbeiten", hat der Stabsfeldwebel beobachtet. Die Straßen seien in schlechtem Zustand, ergänzt Offizier Nasarek. Überhaupt sei außerhalb der Städte vieles verbesserungsbedürftig: "Da gehen Kinder aus den Bergdörfern zwei oder drei Stunden bis zur nächsten Schule", sagt Gräf. Daher will der Offizier um Sachspenden bitten. "Gebraucht werden vor allem Kinderfahrräder oder Großspielzeug wie etwa BobbyCars. Auch Schulartikel wie Malstifte." Die Soldaten wollen sicher stellen, dass die Sachen die Bedürftigen erreichen, versichert Gräf. Er denkt an Krankenhäuser, Kindergärten und Schulen.Gute erhaltene Sachen in der Jägerkaserne abgeben

Logistische Hilfe leistet der Verein ehemaliger Berufsoffiziere: "Lachen helfen", gegründet 1996, setzt sich für Kinder an den Auslandsstandorten der Bundeswehr ein. Man habe bereits für Bosnien Sachspenden zusammengetragen, allerdings nur intern bei den Soldaten, sagt Nasarek. Wer gut erhaltene Sachen abgeben möchte, kann dies im in der Jägerkaserne, Eurener Straße 50, Trier, tun: montags oder freitags von 10 bis 12 Uhr. Die Spenden gehen nach Düsseldorf und werden von dort per LKW zum Balkan transportiert. CIMIC-Soldaten kümmern sich um die Verteilung.

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