Solidarität mit Erzeugern weltweit

Trier · Kleinbauern in den Anbauländern, aber auch kleinere und mittlere Betriebe in der Region möchte die evangelische Kirchengemeinde Trier unterstützen. Daher hat sie ihr großes Gemeindefest rund um die Konstantin-Basilika unter dem Motto "Fair Trade" mit fair gehandelten und regionalen Produkten gefeiert.

 Mit Mitmachaktionen für Groß und Klein hat die evangelische Kirchengemeinde ihr großes Fest an der Basilika gefeiert. Unter dem Motto „Fair Trade“ wurde eine Vielzahl fair gehandelter Produkte angeboten. TV-Foto: Dorothee Quaré

Mit Mitmachaktionen für Groß und Klein hat die evangelische Kirchengemeinde ihr großes Fest an der Basilika gefeiert. Unter dem Motto „Fair Trade“ wurde eine Vielzahl fair gehandelter Produkte angeboten. TV-Foto: Dorothee Quaré

Trier. Kaffee und Kakao, Spielsachen, Kleidung - viele Produkte kann man heutzutage aus fairem Handel kaufen. "Fair Trade" ist das zentrale Thema des großen Gemeindefest der evangelischen Kirchengemeinde, das zum dritten Mal rund um die Konstantin-Basilika stattgefunden hat. Aufgrund des kühlen und windigen Wetters haben sich die meisten Stände in die einstige römische Palastaula hinein verlagert: Tische mit fair gehandelten und regionalen Produkten, Bücherantiquariat, Spiel- und Bastelangebote. 8000 Besucher haben sich über die fair gehandelten Produkte informiert. Unter dem Titel "Mal so gesehen" wird eine Ausstellung von Fotos präsentiert, die Bilder von der Basilika zeigt. Draußen gibt es neben der Gastronomie und der Bühne, auf der sich verschiedene Chöre und Ensembles präsentieren, Spielangebote wie etwa den "wilden Stier" - in diesem Fall nicht elektrisch, sondern von Muskelkraft bewegt. Das Thema "fairer Handel" zieht sich durch das ganze Fest, ob Kaffee oder Tee, das Mehrweggeschirr oder die Blumen auf dem Altar. "Von Beginn an sind wir Mitglied der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Trier der Lokalen Agenda", sagt Georg-Friedrich Lütticken, der Vorsitzende des Presbyteriums: "Es ist Sache von Christen, dafür zu sorgen, dass die Welt erhalten und mit Menschen fair umgegangen wird. Denjenigen, die uns ernähren, sollten wir es ermöglichen, selbst auch leben zu können." Wie bereits seit Jahren, gehe der Erlös des Fests an die Partnergemeinde im sibirischen Irkutsk: "Ein früherer Trierer Pfadfinder, Thomas Graf Grote, ist nun Pfarrer dort." Als Förster sei er vor Jahren an den Baikalsee gereist, um Holz zu kaufen. Dort sei er auf verwahrloste Kinder und Jugendliche gestoßen, mit denen er eine Gruppe gegründet habe. Schließlich sei es ihm gelungen, in dem Dorf eine Selbstversorger-Gemeinschaft ins Leben zu rufen. "Später hat er per Fernstudium in Sankt Petersburg Theologie studiert." Beim Fest zeigt Lütticken aktuelle Fotos: Eine Gemeinde-Gruppe ist im Sommer nach Irkutsk gereist."Fair gehandelte Produkte kaufen - das finde ich gar nicht so einfach", meint Kamilla Leuschner aus Trier. Man werde oft auf das Thema hingewiesen, aber ändere seine Gewohnheiten nicht so schnell. "Das Thema ist gut, aber normalerweise kauft fast keiner fair gehandelte Produkte", meint auch der 13-jährige Konstantin, der mit seiner Konfirmandengruppe einen Stand betreut: "Die Sachen sind teurer, und es gibt nicht so viele. Ab und zu habe ich fair gehandelten Schokoladenaufstrich zu Hause.""Wir möchten Leute motivieren, die Angebote, die es gibt, auch wahrzunehmen", sagt Philip Steinbach, der in der evangelischen Kirchengemeinde ein freiwilliges soziales Jahr leistet. "Dazu gehören zum Beispiel auch die Würstchen von einem Anbieter aus der Region." Nicht zuletzt gehe es um Nachhaltigkeit und Umweltschutz. DQVideo unter volksfreund.de/videosJohannes Metzdorf-Schmithüsen, Trier: "Das Fest hat sich gut etabliert rund um die Basilika. Ich finde, der Fair-Trade-Gedanke wird gut vermittelt und hoffe, dass er sich verbreitet. Gerechtigkeit ist ja ein zentrales Thema für uns Christen, neben Frieden und der Bewahrung der Schöpfung."Irmgard Seel, Trier: "Ich bin Presbyterin. Ich finde es sehr gut, dass wir etwas unternehmen, damit es in unserer Welt etwas fairer zugeht. Wir sind ganz stark verantwortlich dafür, vor allem Kindern und Jugendlichen ein gutes Vorbild zu sein: Es geht ja um ihr Leben und ihre Zukunft."Inge Schaaf, Waldrach: "Ich bin vorbeigekommen und habe mir in der Basilika Bilder über ihre Geschichte angesehen. Die Stände sind sehr kindgerecht. So kann man ihnen dieses Gebäude näherbringen. Ich habe hier schon fantastische Konzerte erlebt."Philip Steinbach, Trier: "Es geht uns darum, solidarisch mit schlechter gestellten Menschen in der sogenannten Dritten Welt zu sein. Ich finde es wichtig, darauf aufmerksam zu machen, dass man jedes Produkt auch fair gehandelt kaufen kann." Umfrage/ TV-Fotos (4): Dorothee Quaré

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