Zemmer-Rodt. Eine Sitzbank vors Haus zu stellen war Ende der 1940er Jahre in Rodt nicht üblich, der Platz wurde für den "Milchbock", ein Gestell für Milchkannen, gebraucht. Aber auch darauf konnte man sitzen und plaudern, und genau so haben sich Heinrich und Luise Koster kennengelernt.
Am 20. Juni 1951 dann gaben sich die beiden damals 27-Jährigen das Ja-Wort, das sie seit nunmehr 60 Jahren zusammenschweißt. Drei Jahre später bauten sie sich ein eigenes Haus, was nur zu stemmen war, weil das junge Paar durch komplette Selbstversorgung Ausgaben für die Lebenshaltung sparte.
Auch später, als Familie mit zwei Töchtern und einem Sohn, behielt die Familie diese Lebensart bei, und das schulterte Luise Koster. Einerseits aus Leidenschaft: "Der Garten ist mein Herzstück", andererseits, weil das häusliche Umfeld eindeutig ihre Domäne wurde: "Mein Mann war selten zu Hause." Denn Heinrich Koster engagierte sich in Politik und Vereinen: 44 Jahre gehörte er dem Gemeinderat an, 15 Jahre dem Verbandsgemeinderat, 22 Jahre dem Kreistag, 15 Jahre lang war er Bürgermeister der Gemeinde Zemmer, sieben Jahre SPD-Vorsitzender, 19 Jahre Vorsitzender des von ihm gegründeten Heimatvereins, sieben Jahre Vorsitzender des Sportvereins und manches mehr. Entsprechend nimmt die Würdigung der Verdienste des "Zemmerer Urgesteins" - vor allem um den Aufbau der Infrastruktur der Fideigemeinde - viel Raum in den Gratulationen zur diamantenen Hochzeit ein.
Glückwünsche überbringen Rodts Ortsvorsteher Leo Endres, Werner Koch als Repräsentant des Heimatvereins und der SPD, Ortsbürgermeister Edgar Schmitt, Verbandsgemeindebürgermeister Wolfgang Reiland sowie Kreisbeigeordneter Dieter Schmitt auch im Namen von Landrat und Ministerpräsident. Ganz besonders würdigen sie alle die gemeinsame Leistung des Jubelpaares, sich sechs Jahrzehnte treu zur Seite gestanden, sich gegenseitig gestützt und damit ein Vorbild abgegeben zu haben. ae