Sommerrodelbahn: Baustelle im Winterschlaf

Das Vier-Millionen-Projekt "Sommerrodelbahn plus Talstation" am Moselufer in Riol ist im Bau. Während die Arbeiten an der Riesenrutsche jedoch bis März ruhen, wird die Talstation weitergebaut. Voraussichtlich kann im Mai nächsten Jahres gerodelt werden.

Riol. (kat) Die Freizeitsee-Anlage am Rioler Moselufer nimmt immer mehr Form an: Durch den angrenzenden Wald in Richtung Autobahnbrücke schlängeln sich mittlerweile meterlange Edelstahlrohre einer Sommerrodelbahn der Variante Alpine-Coaster.

"Ein Drittel der Bahn ist fertig", sagt Gabriele Becker, Geschäftsführerin des Investors, der Becker Freizeitsee GmbH. Die Riesenrutsche wird 1170 Meter lang. In Zweisitzer-Schlitten geht es bergab. Zwei der drei Kreisel, die integriert werden und für einen Extra-Nervenkitzel sorgen sollen, sind bereits gebaut. Und: Das 470 Meter lange Liftersystem, das für den Bergauftransport sorgt, steht auch schon. "Aber jetzt ist erst einmal Baupause", sagt Becker. Im März nächsten Jahres werde die Firma Wiegand aus Rasdorf bei Fulda die Arbeit wieder aufnehmen. Aber am Fuß des Berges wird weiter gehämmert, gemauert und betoniert: Dort entstehen die Talstation der Sommerrodelbahn, ein Lagerraum für Tret- und Paddelboote, ein Gastronomiebereich plus Terrasse sowie acht Gästezimmer. Das Gesamtprojekt am Berg kostet laut Becker vier Millionen Euro.

Die Riesenrutsche plus Talstation ist ein Baustein der Freizeitsee-Anlage, deren Kernstück der Badesee sein wird. Insgesamt kostet die Anlage zwölf Millionen Euro. Den Großteil trägt der Investor und 570 000 Euro muss die Gemeinde Riol für die gewerbliche und touristische Erschließung aufbringen.

Zuschüsse gibt es auch aus Mainz: "Das Land fördert das Gesamtprojekt mit 1,2 Millionen Euro", sagt Becker. Und für die Finanzierung der Sommerrodelbahn hat die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) in Mainz - sie übernimmt gegenüber Kreditinstituten Bürgschaften für förderungswürdige Unternehmen - die Bürgschaft übernommen.

Investor rechnet mit 5000 Besuchern pro Wochenende



An sonnigen Wochenenden geht der Investor von einer Besucherzahl von 5000 Gästen aus. Die Sommerrodelbahn soll mit dazu beitragen, dass diese Zahl erreicht wird. Die Geschäftsführerin geht davon aus, dass spätestens im Mai nächsten Jahres das erste Mal gerodelt werden kann. Ursprünglich war die Eröffnung bereits ein Jahr früher geplant. Der Grund für die Verschiebung: Die ISB hatte erst Nein zur Bürgschaftshaftung für die Rutsche gesagt.

Die Rioler Sommerrodelbahn wird eine von etwa 80 bis 100 solchen Anlagen sein, die es in Deutschland gibt, sagt Maria Schwalbach von der Firma Wiegand.

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