Sorge um hervorragende Busanbindung

Zu unserem Bericht "Anwohner protestieren gegen Busse" (TV vom 31. Juli) schreibt dieser Leser:

Vor elf Jahren bin ich nach Igel in die Secundinierstraße gezogen. Einer der Hauptgründe für diese Entscheidung war die gute Verkehrsanbindung. Vor der kürzlich durchgeführten Bürgerbefragung ist mir noch nie eine Beschwerde eines Igeler Bürgers über Belästigungen durch den Busverkehr zu Ohren gekommen. Persönlich fühle ich mich durch die Busse in keinster Weise gestört.

Bei der erwähnten Befragung wurden die Anlieger an der Haustür mit der Frage (sinngemäß) "Sind Sie auch dagegen, dass die langen Gelenkbusse durch die Secundinierstraße fahren?" und einer Unterschriftenliste konfrontiert. Das Ergebnis der Befragung wäre sicherlich aussagekräftiger, wenn die Befragten sich Zeit genommen hätten, die Konsequenzen zu bedenken, die mit einer Einschränkung des Busverkehrs verbunden wären.

Neben der Secundinier- und Kapellenstraße führt die Linie 3 in Igel durch die Straßen Am Feilenkreuz, Am Gänsacker und Laubenstraße, welche nicht breiter dimensioniert sind. In Zewen trifft dies z.B. auf die Lindscheid-, Turm- und Kanzelstraße zu. Mich würde interessieren, ob es auch bei den Anwohnern der letztgenannten sechs Straßen zu Protesten gekommen ist. Vergleichbare Streckenabschnitte gibt es auf vielen Buslinien, wodurch mit der von den Gegnern der Busdurchfahrten vorgebrachten Argumentation konsequenterweise das Busliniensystem der Verkehrsbetriebe als Ganzes infrage gestellt würde. Dass dies nicht wünschenswert ist, liegt für mich auf der Hand.

Eine Einschränkung oder Abschaffung des Busverkehrs in der Secundinierstraße würde auch die zuvor erwähnten anderen Igeler Straßen mit drei Haltestellen betreffen.

Nach meinen Beobachtungen fahren die Stadtbusfahrer generell mit der gebotenen Vorsicht und halten sich an die Verkehrsregeln. Anders sieht es leider bei vielen Autofahrern aus. Eine Einschränkung des Busverkehrs würde diesen Individualverkehr noch verstärken. Bei einer Verlagerung der Busdurchfahrten auf die Hauptstraße müssten die Fahrgäste des betroffenen Wohngebiets, um zur Haltestelle in Fahrtrichtung Trier zu gelangen, die vielbefahrene Bundesstraße überqueren, wodurch zusätzliche Gefahren entstünden.

Insbesondere Mitbürger, die nicht über ein eigenes Fahrzeug verfügen, sind auf eine akzeptable Busverbindung angewiesen. Dies sind unter anderem die Schüler der Schulen in Trier, die trotz variierender Unterrichtsschlusszeiten in annehmbarer Zeit nach Hause kommen möchten. Ferner denke ich hierbei an die Jugendlichen, die ihre Freizeit nicht ausschließlich in Igel verbringen wollen und deren Eltern nicht ständig für Taxidienste zur Verfügung stehen können. Auch für Senioren ohne Auto trägt ein angemessener öffentlicher Personennahverkehr wesentlich zur Beibehaltung der Lebensqualität bei.

Daher plädiere ich dafür, die bestehende hervorragende Verkehrsinfrastruktur nicht aufs Spiel zu setzen.

Manfred Breiling, Igel

Verkehr

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