Sorgen um den Weiterbau auf dem Wolfsberg

Trier · Als im Stadtrat die Einrichtung der ersten Trierer Gesamtschule beschlossen wurde, waren sich alle Fraktionen darüber im Klaren, dass die neue Schulform auch eine neue bauliche Gestaltung brauchen würde. Doch der finanzielle Spielraum der Stadt ist seither noch enger geworden.

Trier. Anfragen von Grünen und SPD brachten es an den Tag: Die für das kommende Jahr geplanten Baumaßnahmen an der IGS stehen nicht im städtischen Haushaltsentwurf, sind also nach dem aktuellen Stand nicht finanziert. An der Schule mischen sich Schrecken und Verblüffung. Das sei "völlig überraschend", sagt Schulleiter Josef Linden; noch bei einer Sitzung des Schulträgerausschusses kürzlich auf dem Wolfsberg sei davon "nicht die Rede gewesen".
Dass die Schule schon seit längerem eine Baustelle ist - aktuelle Arbeiten an Klassentrakt und Fahrstuhl haben sich unplanmäßig verzögert - daran hat man sich gewöhnt. Aber dass nun völliger Stillstand drohen könnte, macht nicht nur Schulleiter Linden Sorgen. Die geplante Mensa-Erweiterung sei "absolut unverzichtbar", sagt Linden und verweist auf die riesige Nachfrage nach Ganztagsplätzen. Auch die Arbeiten an den Fachsälen und an der Dachsanierung könnten nicht verschoben werden.
Das sieht auch die zuständige Schuldezernentin Angelika Birk so. Man könne "die IGS nicht hängen lassen", betont die Grüne. Dass der Weiterbau nicht im Haushaltsplan verankert ist, sei keineswegs eine Sparmaßnahme. Das zuständige Amt für Gebäudewirtschaft habe bislang aufgrund anderweitiger Belastungen noch keine detaillierte Kostenkalkulation geliefert. Da aber nur durchkalkulierte Projekte in den Haushalt aufgenommen werden dürften, fehle der IGS-Weiterbau.
Oberbürgermeister Klaus Jensen hat unterdessen in der nichtöffentlichen Sitzung des Steuerungsausschusses angekündigt, die nötigen Mittel in einem Nachtragshaushalt einzustellen. Darauf setzt auch Dezernentin Birk, selbst wenn sie weiß, "dass wir uns da ganz schön ranhalten müssen". Aber in Sachen IGS gebe es "einen breiten fraktionsübergreifenden Konsens". Freilich gibt es eine weitere Unbekannte in dem Spiel: Im Moment weiß niemand, ob, wann und mit welchen Auflagen die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) den städtischen Etat genehmigt. Davon hängt auch ein möglicher Nachtragshaushalt ab. Denkbar, dass es im kommenden Jahr eine längere Hängepartie gibt - zu Lasten der IGS. Die Schuldezernentin müht sich um Optimismus, kommt aber am Fazit nicht vorbei: "Letztlich wissen wir alle nicht, wie das wird." DiL
Extra

Die IGS Trier lädt für den kommenden Samstag, 10. Dezember, zum Tag der offenen Tür und Adventsbasar ein. Am Vormittag sind vor allem die Eltern von Grundschülern der vierten Klassenstufe angesprochen, um Unterrichtsformen der Gesamtschule kennenzulernen. Auch das inhaltliche Konzept wird vorgestellt. IGS-Info für Eltern und Kinder von 9 bis 12 Uhr, Adventsbasar von 10 bis 15 Uhr.

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