Sorgen um die Sicherheit der Kinder

Vor fast drei Jahren wurde die Biewerer Grundschule politisch gewollt als Ganztagsschule eingerichtet. Doch wie sieht es mit der Sicherheit der Schüler auf dem Nachhauseweg zum Bus aus? In den sauren Apfel beißen Anwohner, denen eine Haltestelle vor die Tür gesetzt wurde.

Trier-Biewer. (gsb) Wer sich mittags in der Biewerer Straße den Nachhauseweg der Ganztagsschüler anschaut, den erfasst vor allem eine Erkenntnis: heilfroh zu sein, nicht in der Haut ihrer erwachsenen Begleiter zu stecken, die den Tross von 40 bis 50 Kindern alltäglich über die Straße begleiten und mit ihnen auf die Busse warten - nach den Ferien werden es 20 Kinder mehr sein. "Wir wissen gar nicht, ob das überhaupt noch unsere Aufgabe ist, die Kinder da hinzuführen", sagt Schulleiterin Gabriele Leonardy und zählt ein halbes Dutzend Behörden und Institutionen auf, die sie bislang kontaktiert und um Rat gebeten habe. Seit die Grundschule 2005 als Ganztagsschule eingerichtet wurde, begleiten Lehrer der Schule die Ganztagsschüler zur Bushaltestelle "Donaustraße".Der Weg führt über eine Ampelanlage an der unübersichtlichen S-Kurve mitten im Ort. "An die Geschwindigkeitsbegrenzung halten sich viele Autofahrer nicht", sagt ein Pädagoge und spricht von einer enormen Belastung für die Aufsichtskräfte. Wie zum Beweis brettert ein Auto deutlich zu schnell an den herum wuselnden Kindern vorbei. Bereits zu Beginn gab es Sorgen der Eltern und Lehrer, dass es zu Unfällen kommen könnte, wenn die Kinder nach dem langen Schultag auf dem schmalen Bürgersteig auf den Bus nach Ehrang warten müssen. Das führte dazu, dass die Haltestelle verlegt wurde - eine unangenehme Überraschung für Erna Kirsch, die nach krankheitsbedingter Abwesenheit plötzlich eine Haltestelle vor ihrem Haus vorfand.Sicherheit ist nicht gewährleistet

Sie stellt klar, dass es nicht die vielen Kinder sind, die sie stören. Sondern beträchtliche Schäden, Schmutz und Radau durch Fahrgäste. Und der Krach der oft mehrmals anfahrenden Busse vor der Ampel. Erschwerend kommt hinzu, dass genau gegenüber auf der anderen Straßenseite ebenfalls eine Haltestelle ist - drei Busse gleichzeitig vor ihrem Haus sind keine Seltenheit. "Fenster können wir nicht aufmachen", sagt sie. Auch Leonardy ist ratlos. "Die Sicherheit ist nicht gewährleistet", sagt sie schon jetzt. Eine erneute Verlegung der Haltestelle, diesmal vor ein Gartengrundstück in Richtung Ehrang, wie Erna Kirsch vorschlägt, kommt für Leonardy nur in Frage, "wenn das den Kindern zumutbar und für sie sicher ist." Dazu die Stadt: Der jetzige Standort der Haltestelle ist "im gesamten Umfeld der einzige Punkt, der geeignet ist, eine größere Gruppe von Kindern gefahrlos aufzunehmen und vor dem fließenden Verkehr zu schützen."

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