Sozialarbeiter kommt

SCHWEICH. Im Stefan-Andres-Schulzentrum in Schweich wird eine Schulsozialarbeiter-Stelle eingerichtet. Das hat der Verbandsgemeinderat Schweich entschieden. Geprüft wird nun, ob es eine neue Vollzeitstelle geben wird oder ob VG-Jugendpfleger Dirk Marmann diese Aufgabe zusätzlich übernimmt.

Die Einrichtung einer Schulsozialarbeiter-Stelle steht schon länger auf der Wunschliste der Kommunalpolitiker in der Verbandsgemeinde (VG) Schweich. Schreckte man bisher vor den hohen Personalkosten (rund 45 000 Euro pro Jahr) zurück, so haben sich heute die Rahmenbedingungen geändert: Das Land bezuschusst Vollzeitstellen mit 30 600 Euro jährlich. Für die restlichen 14 400 Euro müsste der Kreis Trier-Saarburg aufkommen; Verbandsgemeinde und der Träger - der Caritasverband Region Trier ist interessiert - hätten Sachkosten und Erstausstattung des Büros zu übernehmen.Marmann: Mit Zeitbudget am Limit

Der Verbandsgemeinderat Schweich ließ noch offen, ob den rund 1000 Schülern im Stefan-Andres-Schulzentrum künftig ein Sozialarbeiter in Vollzeit oder nur als Halbtagskraft zur Verfügung stehen wird. Für die Teilzeitvariante, die dann auch nur mit der Hälfte der Landesförderung bedacht würde, käme VG-Jugendpfleger Dirk Marmann in Betracht. Es gebe ja ohnehin viele Überschneidungen in der Jugendpflege und in der Schulsozialarbeit, sagen die Befürworter dieser Lösung. Außerdem werde dieses Modell von Jugendpflegerin Claudia Allar in der Verbandsgemeinde Ruwer bereits mit Erfolg praktiziert. "Das würde für mich bedeuten, die Schulsozialarbeit auf die Kinder- und Jugendarbeit draufzusatteln. Das geht nicht", sagt Dirk Marmann. Er sei mit seinem Zeitbudget am Limit, und das wüssten auch die Entscheidungsträger. Die Verbandsgemeinden Schweich und Ruwer seien nicht vergleichbar. Die VG Ruwer sei erheblich kleiner als die VG Schweich, sagt Marmann, und die Regionale Schule in Waldrach habe gerade einmal halb so viele Schüler wie Haupt- und Realschule im Stefan-Andres-Schulzentrum. Schulsozialarbeit sei wegen der Einzelfallhilfen sehr zeitintensiv. Marmann zählt auf: "Da sind vormittags Einzelgespräche mit Schülern erforderlich, und nachmittags müssen Kontakte zu Eltern oder Institutionen aufgenommen werden." Dass es eine enge Kooperation zwischen Jugendpflege und Schulsozialarbeit geben muss, steht für ihn außer Frage. Die VG Ruwer sei nicht auf die VG Schweich übertragbar, sagt auch Jugendpflegerin Claudia Allar. Bei der Einrichtung einer Schulsozialarbeiter-Stelle müssten die regionalen Unterschiede berücksichtigt werden. Für ihre Arbeit in der Verbandsgemeinde Ruwer habe sich die Aufteilung 50 Prozent Jugendpflege und 50 Prozent Schulsozialarbeit bewährt und eingespielt. Jetzt, in den Ferien, habe die Jugendpflege ein Übergewicht, zu Schulbeginn jedoch die Schulsozialarbeit. Der Kreis begrüßt den Grundsatzbeschluss des Verbandsgemeinderats Schweich. "Wir haben mindestens eine Stelle pro Schulzentrum auch im Kreisentwicklungskonzept festgeschrieben", sagt Kreis-Pressesprecher Thomas Müller. Eine Beteiligung des Kreises am Schweicher Projekt werde es geben - in welcher Form dies geschehe, könne jedoch erst nach dem offiziellen Beschluss des VG-Rats und nach Vorlage eines Konzepts entschieden werden, sagt der Kreis-Sprecher.

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