Soziales Netz wird engmaschiger

Machen statt schwätzen: Mitte Januar wurde das "Familienbündnis Römische Weinstraße" offiziell gegründet. In derzeit zehn Arbeitsgruppen wollen Menschen aus der Verbandsgemeinde Schweich ergänzende Angebote für Familien schaffen - von Leih-Omas bis hin zur Ferienjob-Börse. Und Bestehendes soll noch transparenter gemacht werden.

 Machen mit: Die Schweicher Evelin und Johann Wegner bieten im Rahmen des „Familienbündnisses Römische Weinstraße“ ihre Hilfe an. TV-Foto: Katja Bernardy

Machen mit: Die Schweicher Evelin und Johann Wegner bieten im Rahmen des „Familienbündnisses Römische Weinstraße“ ihre Hilfe an. TV-Foto: Katja Bernardy

Schweich. "Wir wollen helfen", sagt Evelin Wegner. Die 65-Jährige lebt in Schweich und ist gelernte Krankenschwester. Sie und ihr Mann Johann haben Zeit und ungenutzte Ressourcen. Deshalb machen beide mit beim "Familienbündnis Römische Weinstraße". Sie können sich vorstellen, pflegende Angehörige unentgeltlich für ein paar Stunden zu entlasten oder kurzfristig einzuspringen, wenn eine Mutter krank wird. "Wir wollen dort helfen, wo es in der Gemeinde fehlt", sagt Evelin Wegner.

"Jeder kann mitmachen", betont Dirk Marmann, Jugendpfleger der Verbandsgemeinde Schweich und Koordinator des Bündnisses. Das "Familienbündnis Römische Weinstraße" wurde Mitte Januar im Schweicher Rathaus offiziell gegründet, und bislang haben sich zehn Arbeitsgruppen aus drei Privatpersonen und 25 Vertretern aus Handel, Handwerk, Institutionen, Kirchen, Verbänden, Organisationen, Initiativen sowie Politik gebildet. Die Themen der Arbeitsgruppen sind: Kinderbetreuung, Familienbildung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Miteinander der Generationen, Senioren, Berufsorientierung und Jobs, Jugendarbeit, Schule und Gemeinwesen, Infrastruktur, Koordination. Bürgermeister Berthold Biwer betont, dass vor allem schnell in die praktische Arbeit eingestiegen werden soll, um sich nicht in Konzeptentwicklungen zu verzetteln.

Die Arbeitsgruppen trafen sich vor rund sechs Wochen das erste Mal. Auch Evelin und Johann Wegner waren mit dabei, als Ideen gesammelt, Erwartungen formuliert und neue Termine vereinbart wurden. "Das Familienbündnis ist eine Ideenschmiede für kreative, finanzierbare und vor allem praxisnahe Lösungen, welche direkt an den Bedürfnissen von Familie ansetzen und ihnen spürbare Hilfen zur Seite stellen", betont der Bürgermeister. Die Impulse, die etwa während des Treffens der Arbeitsgruppe "Miteinander der Generationen" gegeben wurden, veranschaulichen den Bündnisgedanken: Da ist die Rede von Lesekreisen, einem Café für Jung und Alt, Unterrichtseinheiten zum Thema Demenz, bessere Mobilität von Senioren, Unterstützung bei der Werbung bereits bestehender Angebote, um nur einige aufzuzählen.

"Die Weiterentwicklung von Familienfreundlichkeit ist ein zentrales gesellschaftliches und politisches Anliegen in der Verbandsgemeinde Schweich", sagt Berthold Biwer. Evelin und Johann Wegner sitzen in den Startlöchern, um dort anzupacken, wo es fehlt.

Wer auch mitmachen möchte, kann sich an das Kinder- und Jugendbüro der VG Schweich (per Telefon 06502/506645 oder E-Mail familienbuendnis@kijub.net) wenden.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kijub-schweich.de/lbf

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