SOZIALES

Zur Meldung "Jugendamt sucht Tagespflegekräfte" (TV vom 12. Juli):

Tagesmütter und -väter werden vor allem in der Randzeiten-Betreuung gebraucht. Ich habe selbst vor drei Jahren zum ersten Mal als Tagesmutter gearbeitet und entschloss mich nach einjähriger Elternzeit, den Tageseltern-Kurs zu machen. Diesen schloss ich 2015 erfolgreich ab. Doch keiner hatte mir vorher erklärt, dass es auch Orte in Trier mit geringer Nachfrage gibt. Ich wohne in Biewer und habe kaum Anfragen, auch nicht aus Ehrang. Ich könnte morgens vier Plätze belegen und belege derzeit nur einen! Eine andere Arbeit kann ich mir aber auch nicht suchen, da ich selbst für meine beiden eigenen Kinder keinen Ganztagsplatz im Kindergarten bekomme. Bedarf für Kinderbetreuung gibt es hier eigentlich nur für Randzeiten, wenn der Kindergarten geschlossen ist oder Eltern keinen Ganztagsplatz bekommen. Andersherum habe ich im Kindergarten in Biewer nachgefragt, ob die Betreuungszeiten in Zukunft verlängert werden. Doch es hieß, dass es keine Nachfrage von Eltern gebe. Ich sehe viel mehr Bedarf an Recherche und Aufklärung. Es nützt nichts, den Tageseltern-Kurs zu besuchen, wenn man hinterher den Lückenbüßer spielen darf. Die Tagesmütter und -väter arbeiten als Selbstständige. Sie bekommen nicht viel Geld pro Kind, müssen sich aber selbst versichern. Auch wenn das Jugendamt diese Kosten teilweise erstattet, bleibt immer noch ein hohes Restrisiko! Verena Hardt, Trier

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