SOZIALES

Zur Berichterstattung über die bevorstehende Schließung des Haus Franziskus in Trier:

Als Besucherin des Begegnungsforums Haus Franziskus und Teilnehmerin an den Gesprächskreisen, Vorträgen und anderen Veranstaltungen bin ich geradezu bestürzt von der Nachricht der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, das Haus zum 30. Juni schließen zu wollen. Im Haus Franziskus geht es unbürokratisch und ungezwungen zu. Ich darf kommen - auch ohne Anmeldung - und werde als Person ernst genommen. Ich habe festgestellt, dass ich bei Weitem nicht die einzige "Jungseniorin" bin, die sich in diesen zwanglosen Runden wohlfühlt. Bei jedem Besuch komme ich ins Gespräch mit Menschen der gleichen Wellenlänge. Ich finde, das Haus Franziskus leistet gerade das, wovon unsere Politiker und Altersforscher sprechen: den älteren Menschen zu unterstützen bei der Suche nach Werten, die seinem Leben auch dann noch Sinn geben, wenn er nicht mehr so leistungsfähig ist. Genau gesagt: wenn er sich nicht mehr über seine Leistung definieren kann. Die beabsichtigte Schließung stimmt mich auch traurig. Nicht nur, dass es weit und breit keine Begegnungseinrichtung gibt, die als dem Haus Franziskus ebenbürtig angesehen werden könnte, sondern vor allem auch, weil ich liebe Menschen getroffen habe, denen ich ohne das Begegnungsforum nie begegnet wäre; allen voran Franz-Josef Euteneuer und die beiden Ordensschwestern Ute und Antonie. Durch alle diese Menschen haben die Worte von Martin Buber "Alles wirkliche Leben ist Begegnung", denen ich voll beipflichte, ein Gesicht bekommen. Es sollte uns allen wichtig sein, in unserer hektischen, hoch technisierten Zeit einen solchen Ort zu haben, an dem sich Menschen wirklich von Angesicht zu Angesicht begegnen und austauschen können. Wir sollten alles daran setzen, dass das Haus Franziskus uns erhalten bleibt. Dabei stellen sich mir folgende Fragen: Was können wir tun - ein jeder, dem es ein Anliegen ist -, um das Haus Franziskus am Leben zu erhalten? Zu den vom Orden erwähnten finanziellen Mitteln: Um welche Summen geht es überhaupt? Agnes Peters, Bitburg

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