Spannende Funde im Osten der Stadt

Die Hinweise und Indizien häufen sich: Die Landesmuseums-Archäologen sind guter Dinge, im Gartenfeld auf dem Gelände des römischen Circus zu graben. Vermutlich laufen die Grabungen genau im Bereich der Fahrbahn der Pferderennen.

 Von der Bildfläche verschwunden: Nur noch auf dem Modell des römischen Trier im Landesmuseum ist die antike Pferderennbahn (Circus) zu bewundern (Foto oben). Archäologen glauben ihr bei Grabungen an der Schützenstraße auf die Spur zu kommen. TV-Fotos: Friedemann Vetter/Roland Morgen

Von der Bildfläche verschwunden: Nur noch auf dem Modell des römischen Trier im Landesmuseum ist die antike Pferderennbahn (Circus) zu bewundern (Foto oben). Archäologen glauben ihr bei Grabungen an der Schützenstraße auf die Spur zu kommen. TV-Fotos: Friedemann Vetter/Roland Morgen

 Von der Bildfläche verschwunden: Nur noch auf dem Modell des römischen Trier im Landesmuseum ist die antike Pferderennbahn (Circus) zu bewundern (Foto oben). Archäologen glauben ihr bei Grabungen an der Schützenstraße auf die Spur zu kommen. TV-Fotos: Friedemann Vetter/Roland Morgen

Von der Bildfläche verschwunden: Nur noch auf dem Modell des römischen Trier im Landesmuseum ist die antike Pferderennbahn (Circus) zu bewundern (Foto oben). Archäologen glauben ihr bei Grabungen an der Schützenstraße auf die Spur zu kommen. TV-Fotos: Friedemann Vetter/Roland Morgen

 Von der Bildfläche verschwunden: Nur noch auf dem Modell des römischen Trier im Landesmuseum ist die antike Pferderennbahn (Circus) zu bewundern (Foto oben). Archäologen glauben ihr bei Grabungen an der Schützenstraße auf die Spur zu kommen. TV-Fotos: Friedemann Vetter/Roland Morgen

Von der Bildfläche verschwunden: Nur noch auf dem Modell des römischen Trier im Landesmuseum ist die antike Pferderennbahn (Circus) zu bewundern (Foto oben). Archäologen glauben ihr bei Grabungen an der Schützenstraße auf die Spur zu kommen. TV-Fotos: Friedemann Vetter/Roland Morgen

Trier. Fast 500 Meter lang und 80 Meter breit waren die Pferderennbahnen in den Metropolen des römischen Imperiums. Auch in Trier, lange Zeit größte Stadt nördlich der Alpen, gab es einen solchen Circus für die beliebten Wagenrennen à la Ben Hur. Er lag im Ostviertel zwischen Hermes- und Agritiusstraße. Genaueres vermag derzeit niemand zu sagen, denn bis auf einige kleine Anhaltspunkte gilt das imposante Bauwerk, das ein Lobredner anno 310 gar mit dem gewaltigen Circus Maximus in Rom verglich, als von der Bildfläche verschwunden.

Auch die im August begonnenen archäologischen Grabungen auf dem ehemaligen Gärtnereigelände an der Schützenstraße haben noch nicht den erhofften Lokalisierungs-Durchbruch gebracht. Dafür aber jede Menge spannender Funde. So zum Beispiel Überreste einer römischen Wasserleitung, die in Ziegelplatten gefasst war. Die wiederum tragen Herstellerstempel der drei großen spätantiken Ziegeleien Adiutex, Capi und Armo, die auch Material zum Bau der Konstantin-Basilika, der Kaiserthermen und der Forums-Erweiterung lieferten. Die Leitung stammt also ebenfalls aus dem frühen 4. Jahrhundert. Bemerkenswert: Das 2300 Quadratmeter große Grabungsgelände weist keinerlei Spuren von Wohnbebauung auf, während rund 60 Meter weiter westlich, jenseits der Bahnlinie, in römischer Zeit prächtige Villen standen. Darauf macht sich der wissenschaftliche Grabungsleiter Joachim Hupe folgenden Reim: "Mit großer Wahrscheinlichkeit graben wir hier genau unter der Fahrbahn des Circus." Dass dort einst eine Wasserleitung verlief, ist kein Widerspruch: Kaiser Konstantin hat vor 1700 Jahren den Circus kräftig umbauen und erweitern lassen. Im selben Zuge könnte die Wasserversorgungs-Infrastruktur für den neu entstandenen Palastbezirk ausgebaut worden sein.

Um das Jahr 400 dürfte die Pferderennbahn ausgedient haben. Ihre Mauern wurden im Mittelalter als Steinbruch genutzt. Später diente das Terrain als Gartengelände - und als Schutt-Abladefläche. In mehreren Gruben fand sich "Wohlstandsmüll", wie der technische Grabungsleiter Ulrich Spies sagt: Marmorstücke und Glasmosaiksteine, die vom luxuriösen Wandschmuck im Palastbezirk zeugen. Bis Ende Januar können die Archäologen noch graben. Dann beginnt der Bau des 6,8 Millionen Euro schweren "Wohnparks Theater Maximus". 70 Prozent der Wohnungen sind laut Bauherr Ralf Kohlhaas (K1-Bauprojekt GmbH, Nonnweiler-Otzenhausen) bereits verkauft.

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