Freizeit Spaß und Action in den Sommerferien in Trier-Saarburg

Trier/Saarburg/Schweich · Der Landkreis Trier-Saarburg hat unter erschwerten Bedingungen eine Betreuung für Kinder auf die Beine gestellt.

 Das Schwimmbad in Schweich gehört zu den Aktionsorten der Ferienbetreuung des Landkreises Trier-Saarburg.

Das Schwimmbad in Schweich gehört zu den Aktionsorten der Ferienbetreuung des Landkreises Trier-Saarburg.

Foto: Portaflug Föhren

Bei einem Spaziergang am Schweicher Moselufer ist an diesem Tag etwas ungewöhnlich: Eine Gruppe von 13 Kindern und ihre Betreuerinnen legen sich in einem Kreis aus Kanus die Schwimmwesten an. Was aufgrund der Corona-Krise mittlerweile nur noch selten und eingeschränkt stattfinden kann, hat der Landkreis Trier-Saarburg gemeinsam mit vielen Unterstützern aus der Region auch in diesem Jahr auf die Beine gestellt: Ferienspaß mal anders – so kann man das Projekt beschreiben. Für Freda und die anderen Kinder heißt das trotz Corona viel Spaß und Action.

Die Kanus in der Farbe Orange werden in das dunkle Nass der Mosel gelassen. Es ist ein sonniger Tag – perfektes Wetter, um ihn an der frischen Luft zu verbringen. Nach einer Wanderung am Vormittag geht es für die Gruppe „Schweich“ auf Kanutour. „Ich habe das noch nie gemacht“, verrät Freda, kurz bevor sie voller Vorfreude auf den schwimmenden Steg hüpft.

Die Kanus tanzen schon auf dem Wasser und werden durch die Betreuerinnen daran gehindert, auf die Mosel zu treiben. Eine Mischung aus Anspannung und Freude macht sich breit. Dann heißt es: Ab in die Boote, die Paddel immer mit der stärkeren Hand festhalten und gemeinsam Wind und Wellen trotzen. Das erste Kanu legt ab, dann folgen zwei, drei und vier. Freda sitzt mit ihrer Freundin und einer Betreuerin im Boot und wagt eine erste kleine Drehung auf dem Fluss. Am Ufer neben dem Fährturm bleiben Spaziergänger stehen und beobachten das Geschehen.

Schweich ist einer von insgesamt neun Standorten, an denen die Kreisjugendpflege in diesem Jahr trotz Corona eine Betreuung während der ersten beiden Wochen der Sommerferien anbieten konnte. Knapp 30 Betreuerinnen und Betreuer haben die rund 100 Kinder bei einem abwechslungsreichen Programm begleitet. Aufgrund der Einschränkungen wurden die Gruppengrößen auf maximal 15 Kinder reduziert und die Aktionen wohnortnah auf die Verbandsgemeinden verteilt. Ob Wanderung mit Alpakas, Abseilen am Fünf-Seen-Blick-Turm in Detzem oder Schnitzeljagd – jeden Tag gab es für alle Beteiligten etwas Neues zu entdecken.

Das Alternativangebot zum traditionellen Ferienspaßprogramm sei ein Erfolg, meint Bettina Krüdener, Leiterin des Referates Jugendpflege und Sport in der Kreisverwaltung. „Wir konnten trotz Corona Aktionen anbieten, die in größeren Gruppen nicht möglich sind. Das war für die Kinder etwas ganz Besonderes“.

Nachdem die erste Scheu überwunden ist, trauen sich Freda und die anderen etwas weiter hinaus auf den Fluss. Ohne Anstrengung geht es mit dem Mosellauf ein paar Meter flussabwärts. Bei dem Weg zurück zum Steg braucht es dann schon etwas mehr Kraft. Doch die vier Boote bleiben zusammen und man hilft sich gegenseitig.

„Das Beste ist, dass die Jungs die Mädels nicht ausschließen. Wir sind eine tolle Gruppe“, meint Freda. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht geht es für sie zurück Richtung Ufer. Die Rucksäcke – während der Tour komplett vergessen – liegen um einen benachbarten Baum. „Wir haben unsere Masken immer dabei“, erzählt Freda ganz selbstverständlich. In der Gruppe müsse man sie jedoch nicht immer tragen.

Die Feriennotbetreuung in diesem Jahr ist wie vieles geprägt von der Corona-Krise mit ihren Einschränkungen und Schutzmaßnahmen. Die Kreisjugendpflege musste das eigentliche Ferienspaßprogramm Corona bedingt absagen und hat alternativ eine Feriennotbetreuung geplant. So sollte den bereits angemeldeten Familien geholfen werden, wenn sie keine andere Möglichkeit der Betreuung ihrer Kinder haben. „Wir sind sehr dankbar, dass wir trotz der unsicheren und schwierigen Lage viele Unterstützerinnen und Unterstützer für unser Vorhaben gewinnen konnten. Sonst wäre diese Aktion nicht möglich gewesen“, sagte Krüdener.

Wie die beliebte Ferienaktion im nächsten Jahr stattfinden kann, ist noch nicht geklärt. „Viele Kinder und deren Eltern haben uns gesagt, dass die Angebote in diesem Jahr sehr gut waren. Nur Kanu fahren mit 600 Kindern funktioniert leider nicht“, so Krüdener.

Der Landkreis bedankt sich bei allen, die die Ferienbetreuung des Kreises unter den besonderen Voraussetzungen der Corona-Zeit unterstützt haben: Erlebniswerkstatt Saar, Jugendnetzwerk Konz, Imker David Girra aus Gutweiler, Imkerin Ronja Kraft aus Konz-Oberemmel, die Berufsbildende Schule Saarburg, Reiterhof Schornstein Osburg, Heimat- und Verkehrsverein Oberemmel, Heimat- und Verkehrsverein Osburger Hochwald, Voltigier-Abteilung der TuS Fortuna Saarburg, Förster Philipp Schreiber, Schwimmbäder Saarburg, Schweich, Hermeskeil und Mettlach, VG-Werke Hermeskeil, Besucherbergwerk Fell, Ortsgemeinde Detzem für die Ermöglichung des Abseilprogramms am Fünf-Seen-Blick-Turm, Förderverein Burg Grimburg, Familie Willkomm als Eigentümer der Burg Sommerau, Baumwipfelpfad Orscholz, Stadt Hermeskeil für die Floßbauaktion am Stadtweiher, Feuerwehrmuseum Hermeskeil, Roscheider Hof, Waldwerkstatt Pflanzgarten Hermeskeil, Förster Jörg Clemens, Molitorsmühle Schweich, Wassersportclub Mehring, SWR – Sender Geisberg Schoden sowie Naturpark Saar-Hunsrück für die Ausleihe des „Streuobstwiesen-Rucksack“, Verbandsgemeinden und Standortgemeinden für Grillhütten, Gemeinschaftshäuser und Hallen.

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