SPD: Breite Zustimmung für Vorschläge der Parteichefin Malu Dreyer

Punktlandung für die Trierer SPD beim Auftakt zum Kommunalwahlkampf: Bei der Aufstellung der Stadtratsliste erhielt der Vorschlag von Parteichefin Malu Dreyer breite Zustimmung. Es gab keine einzige Gegenkandidatur, und die Bewerber wurden durchweg mit breiter Mehrheit bestätigt.

Trier. Es gab eine Art geflügeltes Wort bei diesem Parteitag: Gefühlte fünfzig Mal fiel der Begriff "Team" bei den kurzen Vorstellungsreden der Kandidaten - allein Spitzenmann Sven Teuber, mit 74 von 77 Stimmen eindrucksvoll nominiert, brachte es auf sieben "Team"-Einsätze in drei Minuten.

Das Sagen im Team hatte auf diesem Parteitag freilich eine, die gar nicht für den Stadtrat kandidiert: Es war die Parteivorsitzende Malu Dreyer, die mit einer Grundsatzrede die Linie vorgab. Aufbruch, neuer Geist, Gestaltungswillen waren die zentralen Vokabeln.

Dreyer erinnerte an das große Wählerpotenzial, das die SPD bei Bundes- und Landtagswahlen in Trier mobilisiere. Zumindest "Richtung 30 Prozent" wolle man bei der Kommunalwahl einfahren - was immerhin vier bis fünf zusätzliche Sitze zu den bisherigen elf bedeuten würde.

Die SPD-Chefin attackierte heftig die CDU-Dezernentenriege, vor allem Schul- und Kulturdezernent Holkenbrink. OB Klaus Jensen könne die erhoffte politische Neuorientierung nur realisieren, "wenn es politische Mehrheiten gibt und einen Stadtvorstand, der seinen Kurs mitträgt".

Unspektakuläre Bilanz der Ratsarbeit



Zuvor hatte der scheidende Fraktionsvorsitzende Friedel Jaeger eine unspektakuläre Bilanz der Ratsarbeit gezogen. Als Schwerpunkte benannte er Projekte wie das generationsübergreifende Wohnen, den Familienpass und die integrierte Gesamtschule. Auch er griff Holkenbrink an, der "die Antikenfestspiele an die Wand gefahren" habe und beim Schulentwicklungsplan "von seiner eigenen Partei beispiellos abgewatscht" worden sei.

Angesichts der starken Worte ihrer Parteioberen konnten sich die Kandidaten auf Sachfragen aus ihrem jeweiligen Fach-Themenbereich konzentrieren.

So wurde deutlich, dass sich vor allem auf den vorderen Plätzen ein breiter Altersgruppen- und Expertenmix findet. Hinter dem 26-jährigen Listenführer Teuber folgen die Bildungs-Fachfrau Regina Bux (36), der Verkehrsexperte Rainer Lehnart (60), die Umweltwissenschaftlerin Begona Hermann (52), der Kulturpolitiker Peter Spang (43) und die parteilose Trier-Norder Quartiersmanagerin Maria Ohlig (50) mit dem Schwerpunkt Sozialpolitik.

"Wir haben sieben Neue unter den ersten zehn", vermerkte Malu Dreyer nicht ohne Stolz. Dafür sind langjährige Ratsmitglieder wie Bruno Cordel, Detlef Schieben, Jutta Föhr und Hans-Willi Triesch ins zweite Glied gerückt: Sie finden sich auf den Plätzen zwischen zwölf und 17, sind aber dank Kumulieren und Panaschieren keineswegs ohne Chancen auf einen Wiedereinzug.

Die Delegierten ließen die Liste mit breiter Zustimmung passieren, verteilten allenfalls mal einen kleinen Denkzettel wie die 13 Gegenstimmen für die im Vorfeld unter Beschuss geratene Maria Duran-Kremer.

Und Rainer Lehnart, der Dienstälteste in der Führungsmannschaft, sorgte auch in einer anderen Frage für klare Verhältnisse: Sven Teuber werde der künftige Fraktionsvorsitzende der SPD im Stadtrat sein, "egal wie die Wahl ausgeht".

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