"Spektakulär einfach" zum Erfolg

Bekond · Zeitloses Design, exzellent gestaltet und gut verarbeitet: Mit seinem Schachspieltisch hat der 21 Jahre alte Metallgestalter Michael Kuhn aus Föhren den dritten Platz beim bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb "Die gute Form im Handwerk" in München erzielt.

 Ein Schachtisch und zwei Sieger: Michael Kuhn (links) mit seinem Gesellenstück und seinem Chef, dem Kunstschmied Paul Kreten. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Ein Schachtisch und zwei Sieger: Michael Kuhn (links) mit seinem Gesellenstück und seinem Chef, dem Kunstschmied Paul Kreten. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Bekond. Nein, bei so viel Konkurrenz und kreativen Wettbewerbsbeiträgen hätte er nie gedacht, dass er in München einen dritten Platz im Bundeswettbewerb "Gute Form" schaffen würde. "Ich war ganz schön baff, als der Anruf kam. Und hab mich riesig gefreut!" Michael Kuhn führt sein Gesellenstück denn auch prompt live vor und probiert draußen im Garten mit seinem Chef, dem Kunstschmied Paul Kreten, ein paar Schachzüge.
Der Tisch ist ein Hingucker. "Spektakulär einfach" wollte ihn der Geselle gestalten. Gradlinig und schlicht. Und das ist ihm gelungen. Der Tisch besteht aus einem gerosteten Blechquadrat, die Beine sind ausgelasert und gekantet. Das Schachspielfeld setzt sich aus einzelnen Plättchen, hellem Edelstahl und brüniertem Stahl zusammen, die auf die Blechplatte aufgeklebt sind. Über dem Ganzen liegt eine Glasplatte.
Um in München bei der Internationalen Handwerker-Messe zum Wettbewerb antreten zu können, hatte der 21-jährige aus Föhren zunächst zwei Hürden mit seinem Schachspieltisch zu meistern: Er musste Kammer- und Landessieger werden. Jedes Bundesland schickt dann die beiden ersten Landessieger nach München.
"Bei der ‚Guten Form\' steht das sauber gestaltete individuelle Werkstück im Mittelpunkt", erklärt Kunstschmied Paul Kreten, aus dessen Schmiede in Bekond bereits fünf Bundessieger gekommen sind. "In unserem Handwerk geht es um ästhetische Qualität und schöpferische Fantasie, die genormter vorgefertigter Massenware gegenübersteht. Und der Wettbewerb möchte begabte Lehrlinge in ihrer beruflichen Entwicklung weiter fördern", sagt Kreten, der in 39 Jahren mehr als 50 Gesellen, darunter auch fünf junge Frauen, ausgebildet hat.
2000 Euro, erzählt Kuhn, bekomme er als Preisgeld für seinen Tisch. Geld, das er in seine Meisterprüfung stecken möchte. "Aber das hat Zeit. Hier in Bekond bei Paul Kreten gibt es noch eine ganze Menge zu lernen." sbn

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