Spektakuläre Bergungsaktion

Mehrere Stunden dauerte am Mittwochabend die Bergung eines in die Mosel gerollten Autos. Der Fahrer des erst an demselben Tag zugelassenen Neuwagens hatte vergessen, die Handbremse zu ziehen.

Bernkastel-Kues. Diesen Tag wird ein 27-Jähriger aus der Eifel so schnell nicht vergessen. Tagsüber freut er sich an seinem neuen Auto, das er gerade zugelassen hat, gegen Abend besucht er seine Freundin in Bernkastel-Kues, um auch ihr das circa 30 000 Euro teure Gefährt vorzuführen. Er parkt den Wagen auf dem Parkplatz am Bernkasteler Moselufer. Doch er vergisst dabei, so die Erkenntnisse der Polizei, die Handbremse zu ziehen.Das Auto macht sich selbstständig, rollt circa 60 Meter über den Parkplatz und landet im Fluss. Eine Joggerin sieht dies und alarmiert die Polizei.Die Beamten sichten das Auto wenige Minuten später einige hundert Meter moselabwärts. Es hat sich am Halteseil eines an einem Steg liegenden Ausflugsschiffes verfangen.Die Feuerwehr rückt an — zu Lande und zu Wasser. Von einem Boot und vom Landungssteg aus versuchen die Wehrleute, das Fahrzeug mit Spezialseilen zu sichern. Das gelingt auch — und das ist wichtig. Denn ansonsten droht das Auto in der starken Strömung abzutreiben und damit zur Gefahr für die Schifffahrt zu werden. Das Innere des Autos läuft indes immer weiter mit Wasser voll. Nach wenigen Minuten versinkt der Wagen, wird aber weiter von den Seilen gehalten.Taucher müssen her, um unter Wasser Bergungsseile an dem Gefährt zu befestigen. Erst dann kann der bereitstehende Spezialkran zum Einsatz kommen. Taucher der Berufsfeuerwehr Trier rücken an. Zwei von ihnen, Johannes Ripp und Thomas Zimmer, tauchen hin ter ein ander hinab. Schließlich gelingt es, ein Bergungsseil an einem der Räder zu befestigen. Dann kann auch Sven Löschner von der Berge- und Kranfirma Zimmer (Wittlich) ans Werk gehen. Assistiert von seinem Kollegen Wolfgang Klag, birgt er mit einem Spezialkran das wohl nur noch Schrottwert besitzende Auto aus dem Wasser."Das war schon ein besonderer Einsatz: Schließlich hat man es nicht jeden Tag mit einem versunkenen Auto zu tun", berichtet der Kranführer.Für die Trierer Wehrleute war der Einsatz dagegen eher Routine. "Die Sicht unter Wasser war gut. Nur die Strömung war relativ stark", sagt Sven Ney, Einsatzleiter der Trierer Berufsfeuerwehr.

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