Sperrmüll in Brand: Sechs Verletzte

Kaum war ein Einsatz abgeschlossen, schon kam der nächste Notruf. Die Trierer Feuerwehren waren zwischen Samstagnachmittag und Sonntagmorgen quasi im Dauereinsatz. Bei dem Brand vor einem Wohnhaus in der Luxemburger Straße ging es auch darum, Menschenleben zu retten.

Trier. (r.n., mc, siko) Mehrere Brände und in die Kanalisation abgelassenes Motoröl im Trie-rer Hafen hielten die Einsatzkräfte am Samstag ab 15.47 Uhr in Atem (siehe Chronik und Meldung rechts). Insgesamt waren nach Aussage von Einsatzleiter Sven Ney etwa 80 Mitglieder von Feuerwehren und Rettungsdienst aktiv.

Um die Rettung von Menschenleben ging es bei dem größten Einsatz. Kurz vor Mitternacht hatten Anwohner und Passanten fast zeitgleich bemerkt, dass neben dem Haus Luxemburger Straße 23 gelagerter Sperrmüll brannte. Während die Anwohner mit Wassereimern und Feuerlöschern gegen die Flammen vorgingen, wurde die Feuerwehr verständigt. Aufgrund der großen Hitzeentwicklung wurde die Gebäudewand beschädigt. Auch das zur Straße gelegene Fenster des im Erdgeschoß eingerichteten Islamischen Kulturzentrums zerbrach. Personen hielten sich zu diesem Zeitpunkt im Erdgeschoss nicht auf.

Große Mengen Rauchgase drangen jedoch durch das ganze Haus und richteten Schäden an.

Während die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr zunächst noch im Bereich Markusberg wegen zweier dort brennender Wohnwagen gebunden waren, eilte der Löschzug Pfalzel nach Trier-West. Mit schwerem Atemschutz machten sich die Wehrleute sofort in dem verqualmten Haus auf die Suche nach Bewohnern und brachten sie an die frische Luft. Insgesamt sechs Menschen erlitten Rauchgasvergiftungen und wurden vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht.

Bei den Verletzten handelt es sich nach Angaben der Polizei um zwei Frauen - 20 und 35 Jahre alt - und ihre drei Kinder im Alter von ein, zwei und fünf Jahren. Sie hielten sich im zweiten Obergeschoss des Hauses auf. Ein weiterer 27-jähriger Mann, der wohl als einer der Ersten versuchte, den Brand zu löschen, erlitt ebenfalls Rauchgasvergiftungen. Drei der Verletzten blieben bis zum Morgen im Krankenhaus und konnten dann entlassen werden.

Die 46 Bewohner des betroffenen Hauses sind überwiegend ausländischer Herkunft. Die Verletzten sind Osteuropäer. Durch den Brand beschädigt wurde auch ein Opel Zafira, der am Fahrbahnrand in der Nähe des abgelagerten Sperrmülls geparkt war

Am Sonntagmorgen haben Brandermittler den Tatort untersucht und dabei auch einen Brandmittel-Spürhund eingesetzt. Polizeisprecherin Monika Peters: "Da das Haus überwiegend von Personen ausländischer Herkunft bewohnt wird, prüfen wir sehr genau, ob es möglicherweise einen fremdenfeindlichen Hintergrund für die Brandstiftung geben könnte. Hinweise darauf haben sich bisher aufgrund der Tatortarbeit und der Befragung von Anwohnern und weiteren Zeugen nicht ergeben."

Auffallend ist, dass es in der Nacht zum Sonntag weitere Brände in der näheren und weiteren Umgebung gab. Fast zeitgleich - gegen Mitternacht - wurde in der Kaiserstraße ein Zeitungsstapel angezündet. Nicht weit vom Brandort in der Luxemburger Straße 23 entfernt wurde versucht, ein geparktes Fahrzeug anzuzünden. Passanten konnten das Feuer löschen.

Ein weiterer Brand wurde am Sonntag gegen 6.30 Uhr in der Christophstraße festgestellt. Hier hatten Unbekannte einen Mülleimer angezündet. Die Polizei (0651/97792290) erhofft sich besonders von den Gästen des Tanzfestes auf der Römerbrücke Hinweise. Chronik Die Rettungskräfte waren am Samstag im Dauereinsatz: 15.47 Uhr: Am Trimmelter Hof brennt ein Fahrzeug. Der brennende PKW rollt zudem zurück und beschädigt ein Gebäude. 17.51 Uhr: Umweltverschmutzung im Trierer Hafen: Ein LKW-Fahrer hat Altöl in einen Abwasserschacht gekippt (siehe Meldung rechts). 20.19 Uhr: Autobrand am Schloss Monaise. 22.43 Uhr: Am Markusberg stehen zwei Wohnwagen in Flammen. 24 Uhr: Aus der Luxemburger Straße wird zunächst nur ein brennender Haufen Sperrmüll gemeldet. Schließlich muss die Feuerwehr etliche Menschen aus dem verqualmten Haus retten. 24 Uhr: Gemeldeter PKW-Brand in der Luxemburger Straße entpuppt sich als ein Fehlalarm. 6.49 Uhr: Brennender Müllcontainer in der Christophstraße.

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