Ralingen-Olk/Schöndorf/Kasel. Die Situation in den Verbandsgemeinden Trier-Land und Ruwer erinnert zurzeit an das griechische Sagenmonster Hydra, dem zwei Köpfe nachwuchsen, wenn man ihm einen abschlug: Ist eine Straßenbaustelle abgeschlossen, entstehen an anderen Stellen gleich zwei neue.
Neu in der Baustellen-Sammlung ist ab Montag die L 42 zwischen Olk und der B 51. Nach Auskunft des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Trier muss dort die Fahrbahn auf rund einem Kilometer Länge saniert werden. Wegen der geringen Straßenbreite sei dies nur bei Vollsperrung möglich. Nach Angaben von Hans-Michael Bartnick, stellvertretender LBM-Leiter, kann der größte Teil in einem zeitsparenden Verfahren, dem sogenannten Hocheinbau, saniert werden. Dabei wird die neue Tragschicht direkt auf den vorhandenen Altbelag verlegt. Mit den weiteren beiden Schichten wächst die Fahrbahndecke um rund 21 Zentimeter in die Höhe, so dass die Randeinfassungen angepasst werden müssen. Die Bauzeit beziffert Bartnick auf etwa drei Wochen. Die Umleitung zur B 51 über Windmühle ist ausgeschildert
In Pluwig laufen seit einer Woche die Arbeiten am innerörtlichen Teil der K 57 nach Gusterath (TV vom Mittwoch). Damit ist die direkte Verbindung zwischen den Nachbarorten Pluwig und Gusterath voraussichtlich bis Jahresende gekappt.
Der Ausbau der L146 zwischen Pluwigerhammer und Schöndorf begann Ende Oktober 2010 und sollte neun Monate dauern. Die rund 700 Meter lange Steilstrecke ist die wichtigste Anbindung von Schöndorf, Bonerath und Holzerath an die Hauptverbindungsstrecken im Ruwertal. Nach einer längeren Zwangspause im Winter gingen die Arbeiten erst im Februar weiter. Wegen der Hanglage ist die Sanierung kompliziert und aufwendig. Seit der Sperrung im Oktober wird der Verkehr nach Schöndorf/Bonerath/Holzerath über die L 143 und die K 56 umgeleitet. Inzwischen ist die neue Fahrbahn fertiggestellt. Um die Straße freizugeben, fehlen aber noch die Schutzplanken. Sie sollen nach Angaben der Straßenmeisterei Hermeskeil ab der kommenden Woche montiert werden.
Seit Juni 2010 gesperrt ist die K 5 von Butzweiler in Richtung Trier-Biewer. Viel Zeit erfordern dort die umfangreichen Kanalarbeiten der Trierer Stadtwerke. Inzwischen wurde Mitte September als "Wiedereröffnungstermin" genannt.
Erheblich länger dauern wird der komplette Ausbau der Ortsdurchfahrt Kasel, der in vier Bauabschnitte unterteilt ist. Erst im Sommer 2012 sollen die Arbeiten an der rund 600 Meter langen Gemeindestraße abgeschlossen sein. Im April hatten im Ortskern die Arbeiten am ersten Bauabschnitt begonnen. Seitdem wird der Verkehr per Ampelregelung innerörtlich umgeleitet. Voraussichtlich Ende Oktober soll dieser Abschnitt fertig sein - danach beginnt der zweite Bauabschnitt im unteren Teil der Ortsdurchfahrt.
Extra

Bauherr auf der L 42 ist das Land. Die Kosten betragen dort rund 340 000 Euro. Die K-57-Sanierung in Pluwig kostet rund 202 000 Euro. Den Hauptanteil trägt der Kreis mit rund 146 000 Euro. Die Landesförderung dazu beträgt 65 Prozent. Die Gemeinde Pluwig beteiligt sich mit rund 40 000 Euro, die Verbandsgemeindewerke mit rund 16 000 Euro. In Kasel baut die Ortsgemeinde. Die Gesamtkosten betragen rund 1,1 Millionen Euro (mit Kanal und Wasserleitung). Rund 230 000 Euro erhält Kasel vom Land für den Straßenausbau. Die verbleibenden rund 650 000 Euro werden je zu 50 Prozent aus dem Haushalt und über wiederkehrende Beiträge durch die Kaseler Hauseigentümer finanziert. Auf der L 146 bei Schöndorf investiert das Land als Bauherr rund 730 000 Euro.