Spiegelglatt und nicht gestreut

Teilweise spiegelglatt waren die Straßen in Trier und der Region am Donnerstagmorgen. Die Polizei meldet mehrere Unfälle. Das Salz ist bei den Straßenmeistereien und dem Trierer Straßenverkehrsamt immer noch knapp - weshalb nicht alle Strecken gestreut wurden.

Trier/Region. (woc) Ganz leicht und trocken war der Pulverschnee, der am Donnerstagmorgen die Region mit einer dünnen, aber tückischen Schicht bedeckte: "Das haben einige unterschätzt", sagt Frank Buschmann vom gleichnamigen Trierer Abschleppdienst. "Unter dem Schnee hatte sich bei den frostigen Temperaturen Eis gebildet." Gerade auf kurvigen Strecken könne man da ins Schleudern geraten. Sechsmal sei allein sein Abschleppdienst am Donnerstagvormittag ausgerückt, um Autos aus Gräben zu ziehen und abzutransportieren. Wie auch bei den meisten anderen Unfällen in der Region blieb es bei Blechschäden. Lediglich in Igel - wo am Morgen drei Autos ineinandergekracht waren - wurde eine Frau nach TV-Informationen leicht verletzt. Insgesamt nahm die Trierer Polizei im Stadtgebiet am Donnerstagvormittag zwölf Unfälle auf. Bei wie vielen davon tatsächlich Schnee- und Eisglätte ursächlich waren, konnte Polizeisprecher Karl-Peter Jochem allerdings nicht sagen, weil die Unfallberichte bis zum Abend nicht vorlagen.

Rund um Konz und Saarburg meldete die Polizei keine Unfälle. Zwischen Hermeskeil und Farschweiler war auf der Landesstraße 149 gegen 7.50 Uhr auf schneeglatter Fahrbahn ein Wagen ins Rutschen gekommen und in die Leitplanke geraten, Sachschaden: 5000 Euro. Rund um Schweich hatte es am Vormittag sechsmal gekracht. Glätte ließ auch einen PKW auf der A 602 bei Longuich schleudern und mit einem LKW zusammenstoßen. Verletzt wurde auch hierbei niemand.

Die Straßenmeistereien in der Region und auch das Trierer Straßenverkehrsamt konnten die Straßen nicht im üblichen Umfang streuen: "Zu wenig Salz", bedauert Stefan Moritz, Leiter der Straßenmeisterei Trier. Und auch das städtische Verkehrsamt wartet seit Tagen darauf, dass neues Streusalz geliefert wird. Den Straßenmeistereien in Hermeskeil und Saarburg blieb dagegen nichts anderes übrig, als die kostbaren Salzreserven flächendeckend einzusetzen: "Sonst wäre das alles Eis geworden", erklärt Bernhard Müller, Kolonnenführer in Saarburg. In Trier wurden lediglich die Straßen geräumt und gestreut, die als "verkehrswichtig und gefährlich" eingestuft wurden, erklärt Rathaus-Pressechef Günther Lanfer. Rund 200 Straßenkilometer - darunter alle Kreis-, Landes- und Bundesstraßen sowie Triers Hauptstraßen - gehörten dazu. Straßen, die nur eins der beiden Attribute "verkehrswichtig" oder "gefährlich" erfüllten, wurden lediglich geräumt, nicht gestreut. Beispiele für verkehrswichtige oder gefährliche Straßen, die nicht geräumt wurden, wollte Lanfer nicht nennen.

Laut Wetterdienst hatte der Schneefall in Trier um 6.30 Uhr angefangen, um sieben Uhr rückte der städtische Winterdienst mit 180 Leuten und 19 Räum- und Streufahrzeugen aus. Im Berufsverkehr waren wichtige Streckenabschnitte - wie die Konrad-Adenauer-Brücke oder das Krahnenufer - zumindest teilweise noch nicht geräumt.

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