Trier. Der Titel der Schulung lässt die jungen Teilnehmer nichts Gutes erahnen: Feriensprachkurs steht dort. Welcher Schüler bricht bei diesem Wort schon in Jubel aus? Doch die Atmosphäre des Kurses widerlegt die Befürchtung. Die Kinder haben Spaß und lauschen aufmerksam ihrem Lehrer Sergej Alesika. Sieben Schüler aus verschiedenen Nationen sitzen gemeinsam an einem Tisch, lachen und haben Spaß, auch beim Lernen. Auf dem Tisch liegen Buchstabenschnipsel und allerhand Lernmaterial. Es ist laut in dem Raum der Volkshochschule Trier an diesem Tag. Nebeneffekt: Die Kinder lernen Deutsch.

Alesika ist Leiter des Kurses an der Volkshochschule Trier (VHS). "Die Kinder merken gar nicht, dass sie Deutsch lernen", sagt der Diplom-Deutschlehrer. Ob aus Venezuela, Frankreich, Russland oder der Türkei - die Schüler verbringen zwei Wochen ihrer Sommerferien freiwillig an der VHS. Alesika ist während der Kurse kein Lehrer im herkömmlichen Sinne: "Ich bin eher Berater und gebe Hilfestellungen, wenn die Kinder Fragen haben." In dieser spielerischen Atmosphäre bestimmen die jungen Teilnehmer selbst, was gespielt oder gemalt wird. Um das Lernziel nicht aus den Augen zu verlieren, sind die Plätze pro Kurs auf acht Schüler begrenzt.

"Verschiedene Kulturen - Leben gemeinsam gestalten!" heißt ein Integrationskonzept des Landes Rheinland-Pfalz. In diesem Zusammenhang werden seit 2009 in den Sommerferien kostenlose zweiwöchige Deutschkurse für Kinder mit Migrationshintergrund angeboten. Teilnehmen können Schüler der dritten und fünften Schulklassen, die schlecht oder gar kein Deutsch sprechen.

Für Sozialministerin Malu Dreyer sind die Deutschkurse "eine gezielte Unterstützung und Förderung in den Sommerferien". Laut Rudolf Hahn, Leiter der VHS Trier , sind auch die Lehrer sehr motiviert, und die Kurse tragen einen aktiven Beitrag zur Völkerverständigung bei. Da die Schulungen bisher auf große Resonanz gestoßen seien, werden in den Herbstferien ebenfalls Deutschkurse angeboten, sagte Malu Dreyer.