Sport Fit sein wie Lotte und Jan

Föhren/Longuich/Mehring · Eine Studie befasst sich mit der Sportentwicklung in Föhren. Gibt es einen Fitnessparcours nach dem Vorbild von Mehring und Longuich?

 Der Fitnessparcours in Longuich könnte das Vorbild für Föhren sein. Die dänischen Moselurlauber Jan Carlsson und Lotte Hammeken probieren die Geräte aus. Fotos: Albert Follmann

Der Fitnessparcours in Longuich könnte das Vorbild für Föhren sein. Die dänischen Moselurlauber Jan Carlsson und Lotte Hammeken probieren die Geräte aus. Fotos: Albert Follmann

Foto: Albert Follmann

Spazierengehen, wandern, radfahren, walken, laufen — das sind mit Abstand die beliebtesten Sport- und Bewegungsformen in hiesigen Breiten. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Man kann das Training im Freien ausüben und in der Regel eigenständig organisieren. Eine Mitgliedschaft in einem Verein oder das Nutzen eines kommerziellen Anbieters sind nicht unbedingt erforderlich.

In den 1970er Jahren kamen in Deutschland die Trimm-dich-Pfade auf, das waren zumeist Rundkurse, an denen einfache und robuste Turngeräte angebracht waren. Vielerorts sind diese Fitness-Parcoure verschwunden oder werden kaum mehr genutzt. Allerdings erleben sie in jüngster Zeit eine Renaissance als sogenannte Bewegungsparcoure mit Fitnessgeräten zur Förderung der Koordination und der Muskelkraft. Solche Parcoure mit besonderen Angeboten für Kinder und Senioren (Sturzprävention) gibt es beispielsweise auf der Finnenbahn bei Mehring und Pölich sowie im Mehrgenerationspark in Longuich (im Bild ausprobiert von dem dänischen Paar Jan Carlsson und Lotte Hammeken). Am Mattheiser Weiher in Trier ist eine Anlage geplant.

Möglicherweise wird auch in Föhren ein solcher Bewegungsparcours eingerichtet. Jedenfalls wünschen sich das viele Bürger, wie eine Befragung des Instituts für Sportstättenentwicklung (ISE) in der Meulenwaldgemeinde ergeben hat. Über die Ergebnisse der Fragebogenaktion und weiterer Untersuchungen zur Sportentwicklung in Föhren informierte kürzlich ISE-Mitarbeiter Stefan Henn im Föhrener Gemeinderat.

 Der Fitnessparcours in Longuich könnte das Vorbild für Föhren sein. Die dänischen Moselurlauber Jan Carlsson (links) und Lotte Hammeken probieren die Geräte in Longuich mit viel Elan aus.

Der Fitnessparcours in Longuich könnte das Vorbild für Föhren sein. Die dänischen Moselurlauber Jan Carlsson (links) und Lotte Hammeken probieren die Geräte in Longuich mit viel Elan aus.

Foto: Albert Follmann

Laut Henn sind von 500 Fragebögen 121 ausgefüllt und zurückgeschickt worden, das sind knapp 25 Prozent. Die Befragten sind mit dem Sportangebot grundsätzlich zufrieden, teilweise sehen sie aber auch einen Verbesserungsbedarf bei Sportmöglichkeiten im Freien. Hauptsächlich, um sich körperlich in guter Verfassung zu halten und um zu entspannen. Weniger, um sich mit anderen im Wettkampf messen zu wollen.

Die weitaus meisten Befragten organisieren ihren Sport selbst, 36 Prozent gehen ins Fitnessstudio oder zu einem anderen kommerziellen Anbieter, 34 Prozent nutzen Angebote des Sportvereins.

In der Auswertung der drei großen Sportanlagen in Föhren (Sportplatz, Sporthalle der Grundschule und Tennisanlage) ergibt sich laut Henn, dass der Naturrasensportplatz sehr stark durch eigene Mannschaften des SV Föhren genutzt wird und zudem sanierungsbedürftig ist. Die Jugendspielgemeinschaft Föhren/Bekond/Hetzerath spielt überwiegend auf den Plätzen in Bekond und Hetzerath. SV und Gemeinde zahlen jährlich 3200 Euro, damit Föhrener Seniorenmannschaften den Kunstrasenplatz in Bekond mitnutzen dürfen.

Die 1978 erbaute Turnhalle ist durch den Schul- und Vereinssport voll ausgelastet. Die Grundschule bemängelt den schlechten Zustand, insbesondere des Bodens und der Sanitäranlagen. Der Schulträger, die Verbandsgemeinde Schweich, plant eine neue Warmwasserbereitung, eine Teilerneuerung der Lüftungsanlage und die Sanierung des Hallendachs. Die Tennisanlage mit ihren vier Spielfeldern ist 2017 aufgewertet worden. Zwei Plätze wurden saniert, der Zaun ausgebessert.

Das Sportlerheim am Sportplatz soll teils erneuert und teils umgebaut werden. Die Gesamtkosten betragen rund 415 000 Euro. Die Gemeinde möchte noch mit dem Sportverein abklären, ob die in Aussicht gestellten Eigenleistungen im Gegenwert von 45 000 Euro (hauptsächlich Abriss- sowie Malerarbeiten) realistisch sind. Im Rat kamen Zweifel auf. Sind die Eigenleistungen geringer, müsste die Gemeinde einspringen. Die Förderung durch Land und Kreis Trier-Saarburg beträgt 106 000 Euro, das sind 75 000 Euro weniger als erwartet.

Benötigt Föhren eine eigene Sporthalle? Wäre eine von mehreren Gemeinden genutzte Sporthalle im Industriepark Region Trier (IRT) eine Alternative? Soll der Tennen-Trainingsplatz am Sportplatz zu einem Kunstrasen-Kleinfeldspielplatz (Spiele bis zur D-Jugend) ausgebaut werden? Braucht Föhren einen zusätzlichen Ganzjahres-Sportplatz? Diesen und anderen Fragen wird man sich in Föhren mittel- und langfristig stellen müssen.

Relativ kurzfristig könnte in Föhren ein Fitnessparcours mit Geräten installiert werden. Dies wird im Rat befürwortet. Ein weiteres Ergebnis der Befragung und vieler Gespräche mit Bürgern und Vereinen ist nach Mitteilung von Ortsbürgermeisterin Rosi Radant, dass Sportplatz und Laufbahn stärker von der Öffentlichkeit genutzt werden können. Auch sollen mehr Räume für sportliche Aktivitäten genutzt werden. Anbieten würden sich hier der Klostersaal, eventuell auch die alte Dorfschule in Föhren.

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