Sportentwicklung in Trier: Jetzt reden die Bürger

Trier · Welche Sportarten bevorzugen die Trierer, welche Sportstätten fordern sie? Das vor fast zwei Jahren gestartete Sportentwicklungskonzept für die Stadt Trier wird in den nächsten Wochen mit einer repräsentativen Umfrage in 3000 Haushalten fortgesetzt.

Trier. Ab dem kommenden Montag werden viele Menschen in Trier Post bekommen. Eine Liste mit 30 Fragen wird in den Briefkästen von 3000 Haushalten landen. Absender ist das Trierer Sportamt, das gemeinsam mit der Europäischen Sportakademie und dem Modellprojekt Lernen vor Ort eine repräsentative Umfrage durchführen will. Das individuelle Sportverhalten prägt den ersten Teil des Fragenkatalogs, danach kommt das Sportstättenangebot der Stadt Trier. Sind Sie pro Woche öfter zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs? Welche Sportarten betreiben Sie? Sind Sie Mitglied in einem Verein?
All diese Fragen gehören zu einem Gesamtprojekt, das mittlerweile schon zwei Jahre umfasst. Die Stadt Trier arbeitet an einem Sportentwicklungsplan, der es der Verwaltung ermöglichen soll, Vereine so effektiv wie möglich zu unterstützen, die Sanierung von Sporthallen und Plätzen sinnvoll zu planen und trotz knapper Kassen ein breites Sportangebot zu schaffen. Schritt eins war eine Befragung der Sportvereine in Trier, deren Ergebnisse die Stadt im September vergangenen Jahres präsentiert hat (siehe Extra). Schritt zwei ist ein Sportstättenatlas. "Dieser ist fast fertig", meldet Sportdezernentin und Bürgermeisterin Angelika Birk. Schritt drei ist die Bürgerbefragung, die kommende Woche beginnen wird.Basis für politische Gremien


Alle drei Instrumente zusammen sollen eine Handlungs- und Entscheidungsgrundlage liefern. Wohin sollen die knappen Mittel der öffentlichen Hand fließen? Welche Sportstätten sollen gefördert, welche Veranstaltungen neu geschaffen oder unterstützt werden? "Der Sportentwicklungsplan soll eine Entscheidungsgrundlage für die politischen Gremien werden und zeigen, wie die Sportentwicklung in Trier in den nächsten Jahren aussehen soll", sagt Angelika Birk.
3000 Haushalte werden angeschrieben, das Sportamt rechnet mit einem Rücklauf zwischen 30 und 40 Prozent. "Selbstverständlich werden alle Belange des Datenschutzes beachtet, die Teilnahme ist anonym, und ein frankierter Rückumschlag liegt ebenfalls bei", betont die Bürgermeisterin.
Die Teilnehmer haben nicht wochenlang Zeit: Die Verwaltung hat eine Frist bis zum 5. Juli gesetzt. Die Ergebnisse sollen dann im September vorliegen. "So viel Zeit muss man uns schon geben", sagt Birk. "Wir wollen schließlich ein ordentliches Ergebnis."Extra

112 Sportvereine hatte die Stadtverwaltung 2012 angeschrieben. 67 davon haben den Fragebogen ausgefüllt zurückgeschickt. In diesen 67 Vereinen sind 21 297 Trierer Sportler organisiert. 20 der 67 Vereine bieten Fußball an, 18 Gymnastik, 14 Turnen, elf Volleyball und je zehn Vereine Basketball, Tennis und/oder Tischtennis. 52 Prozent der Trierer Einwohner sind weiblich, in den Sportvereinen stellen Frauen allerdings nur 39,7 Prozent aller Mitglieder - und sind damit im Vergleich zur Trierer Gesamtbevölkerung unterrepräsentiert. Der durchschnittliche Mitgliedsbeitrag liegt für Erwachsene bei 10 Euro, für Familien bei 16 Euro, für Auszubildende und Studenten bei 7 Euro und für Kinder und Jugendliche bei 6 Euro pro Monat. Die mit Abstand meisten Mitwirkenden in den Sportvereinen, insgesamt 83 Prozent, sind ehrenamtlich aktiv. woc

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort