Sprachen spielerisch beherrschen

TRIER. Das Sprachenfest des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen fand in Trier statt. Im Verlauf der Veranstaltung maßen sich 250 Schüler im spielerischen Beherrschen von Fremdsprachen.

"Ja, wir schaffen das", tönen Stimmen im Chor hinter dem Vorhang, und gelöstes Lachen dringt in den kleinen Saal der Tufa. Dann drückt sich ein Mädchen mit roten Wangen eilig zum Ausgang. "Ich muss schon wieder aufs Klo", kichert es.Babylonisches Stimmengewirr

250 Schülerinnen und Schüler der Klassen sieben bis zehn aus ganz Deutschland erfüllten die Tuchfabrik (Tufa) mit babylonischem Stimmengewirr. Am laufenden Band präsentieren sie im kleinen und großen Saal und in zwei Workshopräumen kurze Stücke auf Englisch, Französisch oder Latein. Die Schüler haben am Frühjahr am Gruppenwettbewerb des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen teilgenommen. Statt des Grammatikpaukens haben sie eigenständig mit Unterstützung ihres Lehrers einen szenischen Beitrag in einer Fremdsprache zum Thema "Wir haben einen Traum" erarbeitet. "Es ist ein pädagogischer Reiz für den Lehrer, mal in eine andere Rolle als die des Vormachers zu schlüpfen", sagt Friedrich Stephan, Vorsitzender der Bundesjury. Stephan ist überzeugt, dass der Bundeswettbewerb Fremdsprachen den Unterricht an den Schulen verändert hat. "Heute gibt es mehr Lebendigkeit, zum Beispiel Hörverstehen im Latein-Unterricht." Ihre Gruppenbeiträge reichten die Schüler auf Video oder CD ein. Für das Sprachenfest wandelten die 20 besten Gruppen in kurze Theaterstücke um, die sie in der Tufa auf die Bühne brachten. Weitere 20 Beiträge wurden nicht live gespielt, sondern der Jury auf Medien aufgezeichnet präsentiert. Die meisten Schüler wählten Englisch, Französisch oder Latein als Sprache, einige zeigten ihr Sprachtalent auch in Italienisch, Niederländisch, Spanisch, Russisch, Dänisch und Polnisch. "Alles ist gut organisiert, und das Essen ist gut", freut sich Tim Dilberger (14) von der Wilma-Rudolph-Oberschule in Berlin. Er präsentierte beim Sprachenfest ein Video seiner Gruppe mit dem Titel "Rencontres Charmantes". Die Jury überzeugten vor allem die Schüler des Erzbischöflichen Ursulinen-Gymnasiums in Köln mit ihrem Beitrag "My fair lady - in Roma antiqua" in Englisch und Latein. Sie gewannen auch den Preis der rheinland-pfälzischen Ministerin für Bildung. Daneben wurden keine ersten, zweiten oder dritte Plätze vergeben.Trier und Wittlich unter den Siegern

Die Reise-, Geld- und Sachpreise überreichte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Doris Ahnen. Gewonnen haben: Friedrich-Wilhelm-Gymnasium (Trier), Schulzentrum am Waller Ring (Bremen), Kreuzburg-Gymnasium (Großkrotzenburg), Romain-Rolland-Gymnasium Dresden (Dresden), Herderschule (Gießen), Veit-Ludwig-von-Seckendorff-Gymnasium (Meuselwitz), Staatliches Gymnasium am Schloß (Saarbrücken), Johann-Gottfried-Seume-Gymnasium (Vacha), Graf-Rasso-Gymnasium (Fürstenfeldbruck), Anton-Philipp-Reclam-Gymnasium (Leipzig), Peter-Wust-Gymnasium (Wittlich), Gymnasium Klosterschule (Hamburg), Martin-Luther-Gymnasium (Eisenach), Gymnasium Lorch (Lorch), Gymnasium Traben-Trarbach (Traben-Trabach), Gymnasium Stadtfeld (Wernigerode), Gymnasium Georgianum (Lingen), Wilma-Rudolph-Oberschule (Berlin), Carl-von-Ossietzky-Gymnasium (Berlin).

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