Spritziger Werbeträger

TRIER. (kat) Spitzenweine wachsen in Top-Steillagen. Weinliebhaber und Winzer können die Herkunft ihrer edlen Tropfen künftig in einer "alten" Weinlagenkarte mit Lagenklassifikation nachschlagen. Sie wird jetzt neu aufgelegt.

"Seit zehn Jahren erlebt der Weinanbau eine Renaissance", erzählt Roman Niewodniczanski, Winzer und einer der Sponsoren, die es möglich machten, dass die Weinlagenkarte neu aufgelegt werden konnte. Die Herkunft der edlen Tropfen spiele eine immer größere Rolle. Klasse statt Masse sei der Kundenwunsch. Jetzt können Weinliebhaber sich auf der alten Weinbau-Karte Saar und Mosel darüber informieren, ob der Rebensaft in einer der aufgeführten, heute noch gültigen Toplagen heranreifte. Die Karte ist eine Faksimile-Ausgabe der 1868 im Auftrag der Preußischen Regierung herausgegebenen Lagenklassifikationskarte des Katasterinspektors Steuerrat Clotten. Sie bezieht sich auf den Regierungsbezirk Trier im Jahr 1868 und beruht auf den Ergebnissen einer von 1816 bis 1832 durch die preußischen Steuerbehörden erfolgten Bewertung der Weinlagen an Mosel, Saar und Ruwer. "Obwohl die 1855 veröffentlichte Gutsklassifikation der Bordeaux-Weingüter wesentlich bekannter ist, handelt es sich bei der neu aufgelegten Karte um die älteste amtliche Lagenklassifikation der Welt", sagt Peter-Josef Mertes, Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stadtbibliothek Trier. Die Weinbaukarte Clotten zeigt in differenzierter Farbabstufung die heute noch gültigen Weinbergslagen des berühmten Anbaugebietes von Mosel, Saar und Ruwer. Die am höchsten bewerteten Lagen fallen durch eine dunkelrote Darstellung besonders ins Auge. Der Kunde muss nicht lange suchen, um mehr über den Ursprung des Weines zu erfahren. Attraktiv präsentiert sich das Dokument in Originalgröße (Maßstab 1:50 000) in einer transparenten Verpackungsrolle, inklusive weinkundigen Erläuterungen. Übersetzt in Englisch und Französisch wird die mitgelieferte Information Moselwein-Kunden auf der ganzen Welt gerecht.Verkaufserlös kommt Buchrestauration zugute

"Der Wunsch nach der Neuauflage wurde schon seit langem laut", sagt Dezernent Ulrich Holkenbrink. Waltraud Jammers und Ulrike Schneider vom Förderverein der Stadtbibliothek haben die Initiative anlässlich der Landesgartenschau angestoßen und Sponsoren gesucht. Das Original befindet sich in der Stadtbibliothek. Der Verkaufserlös soll dem Buchrestaurierungsprogramm zufließen. Die Karte ist für 35 Euro in der Buchhandlung Interbook und bei der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stadtbibliothek Trier, Weberbach 25, in Trier erhältlich. Telefon 0651/97644426.

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