Staatliches Gymnasium für Schweich?

Die Kreisverwaltung schmiedet am Schulentwicklungsplan. Zurzeit werden Schnittmengen mit den Nachbarkommunen ermittelt. Unterdessen zeichnet sich ab, dass Schweich ein staatliches Gymnasium bekommen könnte.

Trier/Trier-Saarburg. (alf) Das neue Schulgesetz, über dessen Entwurf das Land nach der Sommerpause beraten wird, regelt unter anderem die Trägerschaft der Schulen neu und fordert unter anderem die Landkreise auf, einen Schulentwicklungsplan zu erstellen. Über erste Zwischenergebnisse werde der Kreis Trier-Saarburg nach den Sommerferien verfügen, sagt Landrat Günther Schartz. Zurzeit sei man dabei, in Gesprächen mit der Stadt Trier und den Nachbarkreisen "Schnittmengen" für die Schülerströme in den Randbereichen auszuloten. Mit der Stadt Trier sollen detaillierte Abstimmungen laufen, sobald dort die Eckpunkte der Schulentwicklungsplanung feststehen. Dazu Schartz: "Es kommt vor allem darauf an, dass es bezüglich des Schulangebots und der Schülerströme keine Einbahnstraße aus dem Kreis in die Stadt und umgekehrt gibt." Außerdem erörtert die Kreisverwaltung mit Schulleitern und Verbandsbürgermeistern die Entwicklung in den Schulzentren Konz, Hermeskeil, Schweich und Saarburg. Dabei geht es um die weiterführenden Schulen einschließlich der Regionalschulen. Landrat Schartz hatte bereits angeregt, in Schweich neben dem privaten Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium ein staatliches Gymnasium in der Trägerschaft des Kreises einzurichten. Dies würde vor allem dem Wahlverhalten der Eltern und Schüler gerecht werden, so der Landrat. Berufsschulzweig soll ausgebaut werden

Auch der Verbandsgemeinderat Schweich befürwortet eine kooperative Gesamtschule mit Gymnasium im Schulzentrum. Dort werden aufgrund des Schülerrückgangs in der Hauptschule Räume frei. Darüber hinaus trage man dazu bei, "die Trierer Gymnasien, die schon aus allen Nähten platzen, nicht noch voller zu machen", bemerkt Schartz. Dies habe auch große Vorteile für die Schülerbeförderung. In seiner Sitzung am 16. Juni wird sich der Kreistag mit dem Thema Gymnasium für Schweich befassen.Die anderen Schulzentren sollen durch besondere Angebote gestärkt werden. So soll etwa in Hermeskeil auch der Berufsschulzweig in die Schulentwicklungsplanung einbezogen werden. Schartz kann sich die Einrichtung eines Wirtschaftsgymnasiums vorstellen. Es würde dadurch keine Konkurrenz zum Gymnasium entstehen, die beiden Oberstufen könnten sich sogar räumlich und personell ergänzen, glaubt der Landrat. Er hat hier - ebenso wie im Fall Schweich - die ADD um Prüfung gebeten, bevor der Kreis die räumliche Situation genauer untersucht.Am Schulstandort Saarburg soll die bilinguale Ausbildung (Zweisprachigkeit) nach den Sommerferien ausgebaut werden, in Konz die Ganztagsangebote.Um langfristig verlässliche Daten für die Bevölkerungsentwicklung zu bekommen, bedient sich der Kreis der professionellen Unterstützung durch die Hildesheimer Planungsgruppe. Deren Prognosen sind nicht nur für räumliche und personelle Planungen bei Schulen und Kindergärten eine hilfreiche Basis, auch Wanderbewegungen, Veränderungen der Siedlungsstruktur und Arbeitsmarkt-Daten lassen sich herleiten.

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