Stadt muss Zeche für letzte Antikenfestspiele zahlen

Die Stadt Trier muss für die Antikenfestspiele 2010 zusätzlich zu dem ohnehin vorgesehenen Zuschuss eine Finanzlücke von 205 000 Euro abdecken. Das ist das Ergebnis der Abschlussrechnung, die im Kulturausschuss vorgelegt wurde. Hauptursache sind fehlende Zuschauer-Einnahmen.

Trier. Acht Monate nach dem letzten Vorhang im Amphitheater haben Theater und Stadtverwaltung einen vorläufigen Rechnungsabschluss für die Antikenfestspiele im Sommer 2010 vorgelegt. Der Stadtrat hatte schon vor Monaten nach ersten überschlägigen Kostenschätzungen beschlossen, die Festspiele nicht fortzuführen.

Die endgültigen Zahlen liegen leicht unter den schlimmsten Prognosen, bedeuten aber dennoch eine weitere Belastung der maroden Stadtkasse. Der städtische Gesamtzuschuss muss von den ursprünglich geplanten 322 000 Euro auf 527 000 erhöht werden, um die entstandene Lücke zu stopfen.

Das Defizit entstand vor allem, weil sich am Ende statt der erwarteten 428 000 Euro aus Eintrittsgeldern nur 211 000 in der Kasse fanden. Wie viele von den 7159 offiziell gezählten Zuschauern tatsächlich Eintritt bezahlt haben, ist den Unterlagen der Stadt nicht zu entnehmen. Nach unbestätigten Schätzungen soll fast die Hälfte der Plätze an Sponsoren, Mandatsträger und Gäste gegangen sein.

Trotz zusätzlich eingeworbener privater Unterstützungsbeiträge von fast 100 000 Euro und erheblichen Einsparungen - unter anderem im Bereich Öffentlichkeitsarbeit - blieb das Defizit bei mehr als 200 000 Euro, auch wegen massiver Zusatzkosten (rund 56 000 Euro) für die Orchester-Überwachung und die Umkleide-Zelte.

Neben den 527 000 Euro aus der Stadtkasse ist auch das Land Rheinland-Pfalz mit 225 000 Euro an den Gesamtkosten beteiligt. Daraus ergibt sich eine öffentliche Förderung von 105 Euro pro gezähltem Zuschauer. DiL

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