Stadt spart an Büchern und Musik

Trier · Die Grünen haben nachgehakt, ob und wie die Verwaltung 2012 die vom Land geforderten zusätzlichen 1,5 Millionen Euro eingespart hat. Die Schlussrechnung liegt noch nicht vor, Oberbürgermeister Jensen ist aber zuversichtlich, das Sparziel zu erreichen.

Trier. Es war ein Schock für Stadtverwaltung und Stadtrat: Obwohl im städtischen Haushalt 2012 schon an allen Ecken der Rotstift angesetzt worden war, bewilligte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) den Haushalt nicht. Vielmehr verlangte die Landesfinanzaufsicht, dass Trier noch weitere 1,9 Millionen Euro sparen müsse (später reduzierte die ADD die Summe auf 1,5 Millionen Euro). Oberbürgermeister Klaus Jensen verhängte eine Haushaltssperre. Da die Stadt bei ihren gesetzlichen Pflichten, wie zum Beispiel Sozialleistungen, nicht kürzen kann, wurden alle Dezernate aufgefordert, bei den freiwilligen Ausgaben zu sparen.
Die Jahresabrechnung für 2012 liegt zwar noch nicht vor. "Aber ich bin zuversichtlich, dass wir die Sparvorgabe der ADD erfüllt haben", erklärte Jensen bei der Sitzung des Steuerungsausschusses am Donnerstag. Hier einige Beispiele, was wegen der Kürzungen auf der Strecke geblieben ist:

Stadtbibliothek:
Mehr als ein Drittel dringender Restaurierungsarbeiten am Buchbestand konnten nicht erledigt werden.

Musikschule:
Mehrere Instrumente konnten nicht repariert werden und stehen nicht mehr zum Verleih an Kinder zur Verfügung.

Stadtmuseum Simeonstift:
Um Personalkosten zu reduzieren, hat das Museum seine Öffnungszeiten verkürzt - was allerdings zu einem starken Rückgang bei den Eintrittsgeldern und den Verkäufen im Museumsshop geführt hat (der TV berichtete).

Stadttheater:
Das Geld für die Produktion einer für das Wagner-Jahr 2013 geplanten Oper wurden gestrichen - und die Oper selbst und ein geplantes Weltmusik-Konzert auch. Die freigewordene Stelle des Ersten Kapellmeister wurde drei Monate lang nicht besetzt. Das Orchester musste regelmäßig auf die Hausbesetzung reduziert werden, obwohl die Komponisten größere Besetzungen gefordert hatten. Das Theater sparte außerdem bei der Öffentlichkeitsarbeit und schaltete weniger Werbung und Anzeigen.

Grünflächenamt:
Der vorgesehene Wettbewerb, bei dem Landschaftsplaner ihre Ideen zum Ausbau des Alleenrings einreichen sollten, wurde auf spätere Jahre verschoben. Bei der Pflege des Moselufers wurden 30 000 Euro eingespart.

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