Stadt will Investoren-Höhenflüge bremsen

Trier · Trier (rm.) Mit drei Bauvorhaben mit Zündstoff hat sich der Baudezernatsausschuss befasst.

In einem ist die Stadt offenbar geneigt, ein Auge zuzudrücken. Die Firma Mayr-Melnhof (druckt unter anderem Verpackungen für Tabakhersteller JTI) will an ihrem Standort im Gewerbegebiet Diedenhofener Straße eine neue Produktionshalle bauen. Problem: Das auserkorene Grundstück, auf dem der 90 Meter lange, 50 Meter breite und 15 Meter hohe Komplex entstehen soll, liegt im gesetzlichen Überschwemmungsgebiet der Mosel. Wegen der besonderen Bedeutung des Druckereibetriebs für Trier (150 Arbeitsplätze) wollen Stadt und Genehmigungsbehörde SGD Nord den "Ausnahmetatbestand" akzeptieren. Der notwendigen Neufassung des Bebauungsplans stimmte der Ausschuss zu. Dominik Heinrich (Grüne) monierte aber, der Komplex werde "viel zu hoch".
Zwei andere Bebaungspläne werden nun aufgestellt, um "Fehlentwicklungen" vorzubeugen. So will ein Investor in der Dietrichstraße auf dem Gelände einer früheren Buchbinderei ein sechsgeschossiges Wohnhaus bauen - 18 Meter hoch und damit drei Meter höher als die Nachbarhäuser. Trotz erheblicher Bedenken des Architektur- und Städtebaurats will der Bauherr das Vorhaben unverändert beantragen.
Ebenfalls zu hoch hinaus will nach Meinung der Stadt der Bauherr eines zwischen den Häusern Kaiserstraße 1 und 3 geplanten Wohnhauses. Sechs Geschosse seien deutlich zu viel. Richtnorm soll - auch mit Blick auf die in unmittelbarer Nähe liegenden Unesco-Welterbestätten Römerbrücke und Barbarathermen - die halb so hohe gründerzeitliche Nachbarbebauung sein und nicht das Hochhaus hinter dem Hotel Konstantin.

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