Stadt will wissen, wie Trierer außerhalb von Schule lernen
Trier · Die Stabsstelle "Lernen vor Ort" im Trierer Rathaus verschickt Fragebogen über informelle Bildungsprozesse an knapp 700 Vereine, Organisationen und Einrichtungen. Die Umfrage, mit der die Aktion eine Pionierrolle in Deutschland übernimmt, soll Informationen über Angebote, Zielgruppen und zu Kooperationen mit Bildungseinrichtungen liefern.
Der Begriff Informelle Bildung bezeichnet Lernprozesse außerhalb von Schulen und Universitäten. In Vereinen können Jugendliche und Erwachsene zum Beispiel beim Teamsport die Fähigkeit zur Kooperation lernen. Im Basketballverein oder einer Skatehalle in Stadtteilen mit hoher Migrantenzahl wird die Integration gefördert, da sich Jugendliche begegnen und ihre interkulturelle Kompetenzen verbessern. Aber auch als ehrenamtliche Leiter einer Kindergruppe lernen sie, Verantwortung zu übernehmen und Konflikten zu begegnen. Dadurch wird das Selbstbewusstsein gestärkt, und wichtige soziale Kompetenzen werden gefördert, die für das spätere Berufsleben große Bedeutung haben.
An der aktuellen Befragung können sich zum Beispiel Jugendzentren, Feuerwehren, Bibliotheken, Museen und Vereine beteiligen. In einem Begleitschreiben weist Oberbürgermeister Klaus Jensen darauf hin, dass wichtige Bildungsprozesse sich oft ungeplant in Alltagssituationen, bei der Mediennutzung oder beim Besuch von Theatern, Jugendzentren und Museen abspielen. Die freiwilligen Angaben werden anonym ausgewertet. Die Ergebnisse der Befragung werden in einer Sonderanalyse im Herbst sowie später im zweiten Bildungsbericht der Stadt Trier veröffentlicht. red
Die Umfrage kann auch online beantwortet werden: http://www.lernen-vor-ort-trier.de/fragebogen