Stadtführung auf vier Rädern

Knatternde Motoren, Fahrtwind und rasante Beschleunigung: Für viele ist Quadfahren purer Fahrspaß - und nun auch in Trier und Umgebung möglich. Wolfgang Kast bietet geführte Touren mit den vierrädrigen Flitzern an und macht Sightseeing damit zu einem Abenteuer.

 Gleich geht es ins Gelände: Wolfgang Kast (Dritter von links) und Jörg Welschbillig (Vierter von links) mit einer Quadgruppe. TV-Foto: Julian Ermert

Gleich geht es ins Gelände: Wolfgang Kast (Dritter von links) und Jörg Welschbillig (Vierter von links) mit einer Quadgruppe. TV-Foto: Julian Ermert

Trier. "Wir starten erstmal mit ein paar Trockenübungen", sagt Wolfgang Kast. Die vier Männer vor ihm auf den Quads nicken. Sie tragen Motorradhelme und lauschen seinen Erklärungen. Wolfgang Kast gehen die technischen Hinweise locker über die Lippen. Sie sind für ihn Routine.

Seit Anfang des Jahres bietet er geführte Touren mit den vierrädrigen Quads in Trier und Umgebung an. Das Programm der Tour bestimmen die Teilnehmer selbst: "Der Ablauf ist flexibel. Manche wollen einfach nur abseits der Straßen durchs Gelände fahren, andere wollen klassisch mit den Quads die Stadt erkunden", erklärt Kast.

Normaler Führerschein reicht aus



Das Angebot ist das einzige dieser Art in der Region. Und die Nachfrage ist hoch. "Ich wollte bewusst eine Marktlücke besetzten", sagt Kast. Da er selbst Motorradfahrer ist, lag die Idee mit den Quads auf der Hand. Ihr Vorteil: Quads können mit normalem PKW-Führerschein gefahren werden. Sie sind anders als Motorräder für jedermann zugänglich.

"Wenn du hier drückst, dann kannst du hören, wie sich der Gang einlegt", sagt Kast zu Frederic Schmidt, dem Fahrer eines roten Quad. Der 30-Jährige sitzt zum ersten Mal auf einem Quad: "Ich fahre normalerweise Kart, aber dieses Ding ist was ganz anderes." Wenig später ist die technische Einführung beendet. Wolfgang Kast gibt das Zeichen die Motoren zu starten. Zündschlüssel werden gedreht. Die Motoren heulen auf. Zaghaft bewegen sich die Reifen der Quads. Noch geht die Tour nicht offiziell los: "Wir fahren am Anfang erstmal auf einen Parkplatz abseits des Verkehrs. Die Fahrer müssen erst noch Sicherheit gewinnen", sagt Wolfgang Kast.

Erst üben, dann touren



Dort stehen Slalomfahren und Bremsübungen auf dem Plan. Die richtige Fahrtechnik ist entscheidend: "Verlagert man das Gewicht in der Kurve auf die falsche Seite, kann der Quad sehr leicht kippen", erklärt Jörg Welschbillig, der Kast heute bei der Arbeit unterstützt. Bei einer Geschwindigkeit von 80 Stundenkilometern kann ein Sturz verheerend sein.

Stark beschleunigen, sicher bremsen



Zudem ist die Beschleunigung der Quads gerade auf den ersten Metern sehr hoch. Für ungeübte Fahrer ist das eine Herausforderung. "Sicherheit geht immer vor. Deshalb hat es auch noch nie Unfälle bei uns gegeben", sagt Kast.

Neben ihm bringt Frederic Schmidt seinen Quad mit quietschenden Reifen zum Stehen. Die Bremsübung war erfolgreich. Die anfängliche Unsicherheit mit dem Quad ist bei ihm wie weggeblasen: "Es hat seinen Reiz. Die Investition hat sich auf jeden Fall gelohnt", beschreibt Schmidt.

Für Wolfgang Kast beginnt nun eine wichtige Phase. Jetzt müsse man dafür sorgen, dass die Fahrer nicht übermütig werden, sagt Kast. "Viele meinen, sie hätten das Gefährt unter Kontrolle, dabei fahren sie erst seit ein paar Minuten."

Bloß nicht übermütig werden!



Hinter ihm steigt Andreas Limbach vom Quad. "Der Spaßfaktor ist wirklich sehr hoch", sagt Limbach mit einem breiten Lächeln im Gesicht, "wann geht's denn nun richtig los?"

Wolfgang Kast grinst. Er winkt die übrigen Quads mit einer Handbewegung herbei. Die Übungsphase ist beendet, nun geht es ins Gelände.

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