STADTGESPRÄCH

Fluchende Autofahrer werden ab Montag wieder täglich zum Stadtbild zählen. Das liegt daran, dass eine der Hauptverkehrsadern der City, die Zurmaiener Straße, umfassend saniert wird. Bei rund 36 000 Fahrzeugen täglich lässt sich das Frustpotenzial erahnen.

Wer würde sich nicht ärgern, wenn er sich quälend langsam durch einen Stau schieben muss und womöglich zu spät zur Arbeit kommt? Tipps gegen Wutanfälle am Steuer haben wir hier leider nicht parat. Manchem soll bereits das Radio hören gut bekommen, zum Beispiel beim fleißigen Rätselraten bei RPR 1 um das mysteriöse Geräusch. Da gibt's immerhin viel Geld zu gewinnen. Andererseits könnte dieses Spielchen auch zu noch stärkerem Verdruss führen, dann nämlich, wenn man das Geräusch nicht identifizieren kann oder wenn man es erkannt zu haben glaubt, sich jedoch vergeblich um einen telefonischen Kontakt ins Studio bemüht. Gar entsetzlich wird das Ganze, wenn man das Geräusch kennt, aber jemand anders den Jackpot knackt. Sollte das Radio hören den Stau geplagten Autofahrern bei der Frustbewältigung nicht helfen können, vermögen das vielleicht folgende Erkenntnisse: Jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten, und neben den hässlich schimmernden Verkehrsbehinderungen gibt es noch die schöne Seite einer irgendwann gut ausgebauten Zurmaiener Straße ohne Schlaglöcher oder Spurrinnen. So wird es nämlich dereinst sein, wenn die Bauarbeiter abgezogen sind. Noch ein anderer Gesichtspunkt könnte den verzagten Stau-Geschädigten ein Lächeln auf die Lippen zaubern: Nicht nur an dieser Stelle, sondern überall im Stadtgebiet gibt es derzeit Baustellen - und das heißt, dass viel Geld investiert wird. Die "Übeltäter", die es "wagen", der konjunkturellen Schieflage zu trotzen, sind die öffentliche Hand und vor allem die Stadtwerke. Letztere bessern seit längerem überall in Trier Gas-, Strom- und Wasserleitungen aus. Darüber freuen sich besonders die Tiefbauunternehmen in der Region, die sich mangels anderer Aufträge dadurch über Wasser halten und ihre Arbeitsplätze sichern können. Darüber dürfen sich aber angesichts einer höheren Versorgungssicherheit auch Mieter und Hausbesitzer freuen - und von denen fahren die meisten Auto, womit sich der Kreis schließt. Frank Giarra

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