STADTGESPRÄCH

Nichts ist so erfolgreich wie der Erfolg: Dieser alte Hollywood-Slogan bewahrheitet sich immer wieder. Betrachtet man beispielsweise den Kult um Eintracht Trier, erinnert man sich unwillkürlich an die Debatten vor drei Jahren, als die meisten dafür plädierten, den Verein sang- und klanglos den Bach runtergehen zu lassen.

Jetzt, da man ans Tor zur ersten Liga klopft, kommt eigens Guildo, um einen neuen Eintracht-Song aufzunehmen - so ändern sich die Zeiten, wobei man zur Ehrenrettung des Meisters sagen muss, dass er auch in schlechten Phasen stets zur Eintracht hielt. Was man übrigens nicht von allen behaupten kann, die heute als Fans und Freunde daherkommen. Recht hat, wer Recht behält: Das gilt auch für die Großraumhalle. Läuft der Laden, kann Dezernent Bernarding auf der Erfolgswelle bis zum OB-Sessel schwimmen. Gerät der Betrieb ins Minus, wird man ihn ans Kreuz schlagen. In dem einen wie dem anderen Fall ist nur eins sicher: Die Meisten werden es hinterher garantiert vorher gewusst haben. Da trifft sich das lokale Geschehen mit der Weltpolitik: Gewinnt George Bush den Irak-Krieg innerhalb weniger Tage, wird sich die Zahl seiner Freunde weltweit binnen Stunden vervielfachen. Wetten? Dabei hat die Frage, wer das bessere Ende für sich behält, mit der Richtigkeit oder Moralität einer Entscheidung nicht das geringste zu tun. Aber nichts ist eben so erfolgreich wie der Erfolg. DiL

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