STADTGESPRÄCH

Die City-Initiative ist seit dem Amtsantritt von City-Managerin Inge Schönherr im Herbst 2002 guter Hoffnung, die 36-Jährige sowieso - und nun zusätzlich auch in eigener Sache. In der Vorstandssitzung am Mittwochabend gab sie bekannt: "Ich erwarte Nachwuchs." Überraschung gelungen.

Die Reaktionen der Vorständler fielen dem Vernehmen nach durchweg positiv aus. Es hagelte Glückwünsche und aufmerksame Nachfragen nach dem Wohlbefinden der werdenden Mutter, die ihrer ersten Entbindung entgegensieht. Am Donnerstag, als sich die frohe Kunde Lauffeuer-artig in der Trierer Kaufmannschaft verbreitete, schlug die große Stunde der traditionellen Bedenkenträger und notorischen "Ich hab's ja immer gesagt"-Besserwisser. "Wie kann die uns das nur antun?", soll einer lautstark gegrübelt haben. Erst ist ja vor zweieinhalb Jahren eine designierte City-Managerin auf den letzten Drücker abgesprungen, dann blieb der Nachfolger nur ein halbes Jahr, - "und jetzt das noch". Wie bitte? Schwangerschaft als moralisches Vergehen? Liebe Skeptiker, haltet den Ball besser ganz schön flach und freut euch mit der werdenden Mutter, zumal der oder die für Februar avisierte kleine Schönherr ein sinnvoller Beitrag zur Stabilisierung von Triers frisch gewonnenem Großstadt-Status ist. Inge Schönherr, die gestern leider nicht zu erreichen war, will, so heißt es, nach Ende des Mutterschaftsurlaubs in ihren Job zurückkehren und weiter auftragsgemäß "die Ware Trier verkaufen". Trier hat mehr als 2000 Jahre ohne professionelles City-Management überstanden. Dann wird uns doch auch diese Mini-Vakanz nicht umwerfen. Roland Morgen

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