Stadtrat legt sich auf Standort fest

TRIER. Der Stadtrat hat am Donnerstagabend eine erste wegweisende Entscheidung in der Diskussion um ein neues Fußballstadion getroffen. Gegen die Stimmen der FDP beauftragte der Rat die Verwaltung, die Variante "Hartplatz 2" auf dem ehemaligen Alemannia-Platz "zu vertiefen und zu konkretisieren". Die Grünen verweigerten die Abstimmung.

"Eine Entscheidung ist nötig", betonte Oberbürgermeister Helmut Schröer. "Der Stadtrat muss heute die Richtung der Diskussion um die Standorte angeben, damit wir die Zahlen für eine konkrete Variante zusammentragen können." Das tat die Ratsmehrheit dann auch: Die Stimmen von CDU, SPD und UBM - zwei ihrer Mitglieder enthielten sich - lieferten die Grundlage für eine konkrete Planung der nach Schätzungen 17,2 Millionen Euro teuren Variante 7 auf dem Alemanniaplatz. Das war keine Überraschung, denn bereits Anfang der Woche hatte die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord die Moselauen für nicht genehmigungsfähig erklärt (der TV berichtete) und damit die Standortdiskussion vorentschieden. "Es war unsere Aufgabe, die beste Alternative zu finden", betonte Bürgermeister Georg Bernarding. "Die anderen sind ganz einfach schlechter, und wir sollten die beste Lösung weiter verfolgen." Die Zustimmung der CDU war ihm gewiss. "Die Konzentration auf einen Standort ist richtig und konsequent", betonte Bernd Michels. "Es geht um eine für Trier unverzichtbare Sportstätte. Wir begrüßen die Festlegung auf einen Standort." Auch Friedel Jaeger (SPD) signalisierte Zustimmung, bemühte sich aber, die möglicherweise zu früh aufkommende Euphorie der Neubau-Befürworter zu bremsen. "Mit der heutigen Entscheidung ist der Neubau noch nicht beschlossen." Jaeger räumte ein, dass "es Sinn macht, sich jetzt auf den möglichen Standort zu konzentrieren und die Planung zu konkretisieren". Doch noch sind aus seiner Sicht viele Fragen nicht beantwortet. "Die Eintracht muss einen deutlichen Eigenanteil erbringen", sagte der SPD-Fraktions-Chef. Jaeger forderte ein "intelligentes Verkehrsmanagement" und eine "ehrliche und vollständige Ermittlung aller anfallenden Kosten". Gerd Dahm (Bündnis 90/Die Grünen) eröffnete das Feuer: "Dieser Beschluss ist eine gefährliche Fokussierung in Alles-oder-nichts-Manier", sagte er. "Alternativen zur Variante 7 sind offenbar nicht erwünscht. Wir halten dieses Verfahren für eine Farce." Seine Fraktion werde sich deshalb an dieser Entscheidung nicht beteiligen. Thomas Egger (FDP) machte es kurz: "Ein Ausbau des alten Stadions wäre die richtige Alternative gewesen. Wir sind gegen einen Neubau."

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