Kommunalwahl in Schweich Die Freien Wähler kommen mit einem blauen Auge davon

Schweich · Sie behalten trotz Verlusten ihre acht Mandate im Schweicher Stadtrat. Die CDU baut ihren Vorsprung auf zehn Sitze aus.

Die CDU ist die Gewinnerin der Stadtratswahl in Schweich. Die Christdemokraten waren zwar schon bei der Kommunalwahl 2014 stärkste  Kraft, damals jedoch nur knapp vor der Freien Wählergruppe (FWG). Nun sind sie mit 42,8 Prozent unangefochten die Nummer eins in der Moselstadt. Der Zugewinn von 4,6 Prozentpunkten bedeutet zwei Mandate mehr, die CDU klettert damit von acht auf zehn Sitze.

Gleichzeitig sind die Freien Wähler abgerutscht. Dass die Vereinigung trotz eines Verlustes von 5,9 Prozent (runter auf 31,2 Prozent) ihre acht Mandate aus der vergangenen Legislaturperiode behält, ist nur dem Umstand zu verdanken, dass der Stadtrat künftig 24 statt 22 Sitze hat. Das liegt daran, dass die Einwohnerzahl der Stadt Schweich über die Zahl von 7500 gestiegen ist. Die nächste Aufstockung wäre bei mehr als 10 000 Einwohnern fällig, doch dieser Anstieg dürfte selbst in der Boomstadt Schweich in den nächsten fünf Jahren nicht zu verzeichnen sein.

Die SPD kommt auf glatte 26 Prozent der Stimmen, das ist ein leichter Zugewinn von 1,3 Punkten gegenüber der Kommunalwahl 2014. Dennoch bleibt es bei sechs Sitzen für die Sozialdemokraten.

Analog zum VG-Rat Schweich gilt auch für den Stadtrat Schweich, dass sich die personelle Zusammensetzung des Gremiums kaum verändert hat. Diejenigen, die auf den vorderen Listenplätzen kandidiert haben, wurden auch in den meisten Fällen in den Rat gewählt. Ausnahmen bestätigen die Regel: Bei der CDU schaffte Daniela Rohr noch den Sprung in den Stadtrat, obwohl sie nur auf Listenplatz 17 kandidierte. Spitzenreiter bei den Christdemokraten ist der alte und neue Stadtbürgermeister Lars Rieger. Er holte knapp 4000 Stimmen, mehr als doppelt so viele wie die beste Stimmenfängerin der SPD, Iris Hess (1745). SPD-Fraktionschef Achim Schmitt (1492) und Landtagsabgeordnete Ingeborg Sahler-Fesel (1321) sind auch im neuen Stadtrat vertreten.

Bei den Freien Wählern sprangen Willi Thul und Gerd Rohr von den Plätzen elf und zwölf unter die besten acht. Die auf den Plätzen eins und zwei gestarteten Bewerber, Issels Ortsvorsteher Johannes Heinz und der frühere Stadtbürgermeister von Schweich, Otmar Rößler, holten mit mehr als 2200 Stimmen das beste Ergebnis für die Freien.

Die neue Konstellation mit einer etwas verbesserten CDU sowie SPD und FWG in alter Fraktionsstärke wird den Schweicher Stadtrat nicht in seinen Grundfesten erschüttern. Die CDU, und damit auch Stadtbürgermeister Lars Rieger, sind weiterhin auf Bündnisse angewiesen. Nahezu alle Beschlüsse werden zwar einstimmig gefasst, aber es gibt auch Sachkoalitionen wie zuletzt bei der Beurteilung eines Investorenplans für die Bebauung des Wiedemann-Komplexes. Hier taten sich große Teile von SPD und FWG zusammen und überstimmten die CDU und den Stadtbürgermeister (der TV berichtete)

In den nächsten fünf Jahren kommt einiges auf den Stadtrat zu. So gilt es, die Sanierung von öffentlichen und privaten Objekten in Alt Schweich weiter voranzutreiben und den Verkehrsfluss im Bereich Bernhard-Becker-Straße/Isseler Straße/Schlimmfuhren zu ordnen. Auch die Themen Lärmschutz an der Autobahn, Bauprojekt Schweicher Mitte und Jugendzentrum werden das Gremium beschäftigen. Nicht zu vergessen die Fortführung der Überlegungen, die im Stadtentwicklungsausschuss aufgenommen wurden: Wie und wohin soll sich die Stadt weiterentwickeln?

Die Nachfrage nach Bauland und Wohnungen in Schweich ist ungebrochen. Der Ausweisung von Baugebieten auf der grünen Wiese sind natürliche Grenzen gesetzt (Bahn, Mosel). Das ist mit ein Grund, weshalb derzeit eine innerstädtische Verdichtung stattfindet. Teilweise entstehen große Wohnblocks mit unschönen Auswirkungen auf das Stadtbild.

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