Standard und Latein vom Feinsten

TRIER. Einen festlichen und schönen Abend bot der Tanzsportclub Schwarz-Silber den Gästen beim seit 1974 regelmäßig stattfindenden traditionellen Herbstball. Auf dem Parkett der stimmungsvoll dekorierten Europahalle tummelten sich mehrere Hundert Tanzbegeisterte, die exquisite Showeinlagen erlebten.

Elfi Czap, die erste Vorsitzende des seit 1956 bestehenden ältesten Tanzsportclubs in Rheinland-Pfalz, führte durch das Programm. In ihrer Begrüßung verglich sie das Ballgeschehen mit einer Galaxie. "Die Damen sind die strahlenden Sterne, die Herren die Planeten, die sich um sie drehen." Tatsächlich waren viele funkelnde Abendroben zu sehen. "Es ist einfach eine gute Gelegenheit, sich mal so richtig fein zu machen," sagte Silke Pätz.Gepflegte und kultivierte Unterhaltung

Die 34jährige war mit ihrem Mann Oliver Krings (42) gekommen, um sich mit neu erworbenem Tanzschulwissen "auf freier Wildbahn zu behaupten." Auch Eva (21) und Sebastian (23) haben viel Freude am Tanzen und kommen jedes Jahr zum Herbstball. "Wir würden uns wünschen, dass noch mehr junge Leute auf den Geschmack kommen. Die meisten finden es wahrscheinlich nicht cool genug."Dabei bewies gerade dieser Abend, dass gepflegte und kultivierte Unterhaltung ein unkompliziertes und fröhliches Vergnügen sein kann. Paare jeden Alters und jeden Kenntnisstandes bewegten sich über die geräumige Tanzfläche. Gelockt wurden sie von mitreißenden Klängen aller musikalischer Stilrichtungen, die die hochkarätige Hemmi-Donié-Band mit den beiden Sängerinnen Jutta Glaser und Rosita Kerren zum Besten gab. Jedes Temperament kam auf seine Kosten. Und spätestens wenn lateinamerikanische Rhythmen auf dem Programm standen, war klar, dass steife Tanzschulettikette der Vergangenheit angehört.Wie jung und zeitgemäß Paartanz sein kann, bewiesen Joachim Burgard und Nadine Geiter, eines der vier Turnier- und Meisterpaare des Vereins, in einer kleinen Auswahl ihres Repertoires. Eine andere Facette stellten die acht Paare der Breitensport-Wettbewerbsgruppe vor. Sie zeigten einen aus Australien und Neuseeland stammenden New Vogue Tanz, in dem die Paarhaltung aufgelöst, die Schrittfolge vereinfacht und von jedem Beteiligten gleich getanzt wird.Ein farbenprächtiges Schauspiel bot die Standardformation des TC Rot-Weiss Casino Mainz mit "Magic of Love". Unbestreitbarer Höhepunkt jedoch war der Auftritt der Jugendmeister Oliver und Jasmin Rehder aus Köln. Die 19- und 16-jährigen Geschwister faszinierten sowohl im Standard- als auch im Latein-Programm mit atemberaubender Eleganz, stärkster Ausdruckskraft und vollendeter Körperbeherrschung. "Fantastisch, was für eine Ästhetik," schwärmte Doris Baur, die Pressewartin des TSC. "Es ist schön, das Ideal anzusehen, wir genießen das," meinten Silke Pätz und Oliver Krings. Die beiden fühlen sich angespornt, ihr neues gemeinsames Hobby auf jeden Fall weiter zu betreiben und freuen sich schon auf den nächsten Herbstball. "Es müsste viel mehr solcher Gelegenheiten geben."

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