Standort an der Schnittstelle

KASEL. Seit wenigen Tagen ist es eindeutig: Ein großes Schild in der Bahnhofstraße in Kasel zeigt den Weg zur neuen Tourist Information der Verbandsgemeinde Ruwer. Idyllisch liegt das Gebäude am Ruwer-Hochwald-Radweg und der L 149.

"Ja, es gab vor und während der Bauzeit viele kritische Stimmen", sagt Bürgermeister Bernhard Busch. Jetzt, nachdem das Haus fertig ist und der VG-Bedienstete Günter Schuh und seine Mitarbeiterin Martina Konz dort bereits seit ein paar Wochen beraten und arbeiten, hat sich die Skepsis gelegt. "Viele Ruwertaler kamen inzwischen, haben sich das Haus und unsere Möglichkeiten angeschaut, waren überrascht und widerriefen ihre Negativstimmen", sagt Schuh. Mit der bisherigen Tourist Information im alten VG-Gebäude in Ruwer sei dies nicht zu vergleichen.Besucherverkehr ist wesentlich höher

Martina Konz, die eine Halbtagsstelle hat: "Unsere Angebote der Beratung und Information bis hin zur Buchung von Übernachtungen werden bestens angenommen." In Zahlen seien die Dienstleistungen allerdings noch nicht zu fassen. Dafür sei der Betrieb zu jung. Im Vergleich zum Standort in Ruwer und direkt an dieser markanten Stelle des Orts sei der Besucherverkehr wesentlich höher. Viele Ruwertaler hielten das separate Gebäude der Tourist-Information für nicht erforderlich. "Sie könnte genauso gut im Rathaus in Waldrach sein, dann hätte man sich diese Kosten sparen können", hieß es. Doch da widerspricht der VG-Chef: "Für eine Einrichtung im Rathaus hätten wir keine Fördermittel vom Land Rheinland-Pfalz erhalten." Allein durch die gute Landesförderung und die gelungene Zusammenarbeit mit der Familie Christoph von Nell "war für die VG nicht mehr so viel Geld aufzuwenden". Für die Kaseler Architekten Stein und Partner war der zunächst umstrittene Standort die richtige Platzwahl für eine Tourist-Information. Hans-Jürgen Stein: "Hier schneiden sich viele Wege. Deshalb fällt das einladende Gebäude allen Besuchern und Gästen des Tals direkt ins Auge." Als qualifizierten Sprung bei der Entwicklung und Fortschreibung eines touristischen Leitbilds sei das Haus zu sehen. Stein schwärmt: "Es passt hierhin. Hinter, vor und neben dem Haus ist der heimische Schiefer zu sehen. Deshalb haben wir es auch, von etwas Holz abgesehen, in diesem Material gebaut." Die an der behindertengerechten Rampe gepflanzten vier verschiedenen Weinreben sollen den Betrachter bei jedem Schritt an den Weinbau im Ruwertal erinnern. Stein: "Von hier geht der Blick zur denkmalgeschützten Pfarrkirche und der herrlichen alten und renovierten Bausubstanz rundherum. Die Gastronomie und eine Vinothek ergänzen das Angebot." Der Tourist findet hier ein herrliches Ambiente, das sich in den drei Schlagworten "Kultur, Natur und Architektur" vereinen lässt.Lob für den Ortsbürgermeister

Ortsbürgermeister Karl-Heinrich Ewald hatte sich maßgeblich für diesen Standort eingesetzt. Busch lobt: "Er führte viele erfolgreiche Gespräche mit der Kreisverwaltung und der Familie von Nell, bis das Gebäude verwirklicht werden konnte." Ewald erinnert sich: "Viele Standorte waren in den vergangenen Jahren, unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Winzerverein, angedacht. So auch Plätze in Mertesdorf und in Trier." Die Tourist-Information ist von Montag bis Freitag in der Zeit von 9 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Bis Oktober ist samstags von 10 bis 12 Uhr ebenfalls geöffnet. Die offizielle Einweihung und symbolische Schlüsselübergabe ist am 9. August vorgesehen.

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