Standort stark, Aktivität schwach

Große Standort-Zufriedenheit, hohe Investitionsbereitschaft, "tote Hose" bei Aktivitäten: Der Zweckverband Wirtschaftsförderung im Trierer Tal befragte Firmen aus ihren Gewerbe- und Industriegebieten.

 Logistik-Drehscheibe: In den 64 Betrieben am Trierer Hafen und im Güterverkehrszentrum arbeiten rund 3000 Menschen. Foto: TV-Archiv

Logistik-Drehscheibe: In den 64 Betrieben am Trierer Hafen und im Güterverkehrszentrum arbeiten rund 3000 Menschen. Foto: TV-Archiv

Trier. Der Zweckverband Wirtschaftsförderung im Trierer Tal geht in die Qualitätsoffensive. Neben einer neuen, 60-seitigen Hochglanz-Imagebroschüre präsentierten die Wirtschaftsförderer jetzt auch Ergebnisse einer Unternehmensbefragung, für die im vergangenen Sommer 222 Betriebe an den Gewerbe-Standorten Trierweiler-Sirzenich, Saarmündung, Granahöhe, Trierer Hafen mit Güterverkehrszentrum und Saarburg (siehe "Extra") angeschrieben worden waren.Mit der Rücklaufquote von 30 Prozent (64 Firmen haben geantwortet) war Geschäftsführer Lothar Weis zufrieden. "Wir wollen die Bestandspflege intensivieren und mehr über unsere Betriebe und deren Erwartungen wissen", nennt Weis die Ziele der Befragung. Hälfte der Betriebe will erweitern

Die gute Konjunkturlage spiegelt sich auch in den unternehmerischen Zielen wider: 50 Prozent der Betriebe wollen kurz- oder mittelfristig erweitern, die Zufriedenheit mit dem Unternehmens-Standort liegt gar bei über 70 Prozent. Nur etwa zehn Prozent waren nicht zufrieden und wollen ihren Standort auch nicht weiterempfehlen.Dass es aufwärts geht, erwarten 60 Prozent der Betriebe, dass ihr Gewerbegebiet zukunftsorientiert ist, glauben 55 Prozent; 20 Prozent sind in dieser Frage unentschieden, und für 17 Prozent trifft diese Feststellung eher nicht zu. Etwa die Hälfte der befragten Betriebe bekundete "dringenden Informationsbedarf" gegenüber dem Zweckverband. Angeregt wurde unter anderem mehr Präsenz in der Bauphase, eine bessere Beschilderung, Müllcontainer für LKW-Fahrer, die Verfügbarkeit von DSL am Standort, die Sicherstellung der Grünflächenpflege sowie der Wunsch nach Geschwindigkeitsbeschränkungen. Mehr Information - diesem Anspruch wollen die Wirtschaftsförderer mit regelmäßigen Newslettern nachkommen. Voraussichtlicher Start: 1. Juli 2008.Newsletter-Service startet im Sommer

In E-Mails soll dann unter anderem über Fördermöglichkeiten und neue Betriebsansiedlungen informiert werden. Laut Geschäftsführer Weis machen insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen von der Möglichkeit, sich beim Zweckverband über Förderprogramme zu informieren, kaum Gebrauch. Zum Stichtag 1. 7. soll eine neue Teilzeitkraft beim Zweckverband eingestellt werden. Dann sei das Sekretariat ganztägig besetzt, und man könne den Wunsch nach besserer Erreichbarkeit und schnellerer Bearbeitung von Anfragen eher berücksichtigen, so Weis. Etwa 80 Prozent der Betriebe vermissen Aktivitäten in ihren Gebieten, wobei zwei Drittel der Verantwortlichen bereit sind, sich künftig stärker für ihren Standort zu engagieren. Erlebnistage wie etwa im Industriepark Region Trier bedeuteten zwar eine Menge Aufwand, sagte Geschäftsführer Weis, aber es lohne sich. Mit 20 000 Besuchern sei die Resonanz beim jüngsten Tag der offenen Tür sehr positiv gewesen.Extra Der Zweckverband Wirtschaftsförderung im Trierer Tal betreut fünf Gewerbe- und Industriegebiete. In Trierweiler-Sirzenich gibt es 96 Betriebe; 1200 Menschen finden dort Arbeit. Größte Firmen: Türelemente Borne, Bauer Palettenlogistik. Am Standort Saarmündung (Konz-Könen) bieten 57 Unternehmen 1500 Arbeitsplätze (u.a. Volvo, Elatec-Elektro). Im Gewerbegebiet Granahöhe (Wasserliesch) arbeiten 180 Leute in 25 Betrieben, darunter Linz-Anlagenbau. Größter Standort ist der Trierer Hafen mit dem Güterverkehrszentrum (64 Betriebe, 3000 Arbeitsplätze, darunter BLH Bauelemente, Hennen GmbH, Steil). Die Irscher Straße (Saarburg) verfügt über 35 Betriebe und 195 Arbeitsplätze. (alf)

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