Starkregen nimmt Feuerwehren in Beschlag

Vollgelaufene Keller, überschwemmte Straßen, Stromausfälle: Äußerst heftige Regenfälle hielten am Montagmorgen viele Feuerwehren in Atem. Einsatzschwerpunkte waren Eifel und Mittelmosel.

Trier/Schweich/Bernkastel-Kues. Gewitterwolken aus Südwesten sorgten gestern Vormittag dafür, dass es in der Region Trier wie aus Kübeln goss. Keller wurden überflutet und Straßen überschwemmt, weil Kanäle die Wassermassen nicht mehr aufnehmen konnten. Die Bahnunterführung (Hafenstraße) in Trier-Pfalzel war zeitweise unpassierbar, auch die Moseluferstraße B 53 stand vielerorts unter Wasser. Zwischen 9 und 11 Uhr rückten zahlreiche Feuerwehren aus, so auch in der Friedhofstraße in Kordel (Kreis Trier-Saarburg), wo das Wasser bis zu 40 Zentimeter hoch stand, weil zwei Sinkkästen durch Sand verstopft waren. Wassermassen, die über den Welschbilliger Bach in den Ort strömten, wurden abgefangen und in die Kyll geleitet. Die neuen Pumpen, die für den Hochwasserschutz in Kordel installiert worden waren, hätten sich bewährt, sagte Einsatzleiter Jürgen Cordie. Im Zemmerer Ortsteil Rodt standen die Keller des Gasthauses Wolter und der Bäckerei Beicht unter Wasser. Auf der B 422 zwischen Kordel und Welschbillig räumte die Feuerwehr Geröll beiseite, das der Mausbach angeschwemmt hatte.

Einsatzschwerpunkte in der Verbandsgemeinde Schweich waren das Sägewerk in Issel, wo Wasser in den Maschinenkeller eingedrungen war, und der Industriepark Region Trier in Föhren. Dort waren in Höhe der Großbaustelle Brohl-Wellpappe die Kanäle der Europaallee übergelaufen. An der Kahlbachmühle zwischen Bekond und Thörnich beseitigten Feuerwehrleute Treibgut, das den Bach zum Überlaufen gebracht hatte. Acht Wehren und rund 100 Feuerwehrleute waren in den Verbandsgemeinden Schweich und Trier-Land im Einsatz. Es waren bis zu 35 Liter Regen pro Quadratmeter gemeldet worden; auch für heute hat der Wetterdienst eine Unwetterwarnung herausgegeben.

Nicht nur am Himmel sah es am Morgen ziemlich düster aus, auch in vielen Haushalten gab's kein Licht: In etwa 20 Orten der Verbandsgemeinden Bitburg-Land und Kyllburg fiel der Strom aus. "Zwei Leitungen sind von einem Blitz getroffen worden, der zu einem Kurzschluss geführt hat", erklärte RWE-Pressesprecherin Gabi Press. Zwischen 9.30 und 10 Uhr blieb es deswegen in etwa 15 000 Haushalten dunkel.

Kanaldeckel aus Halterung gerissen



Starkregen hat ebenfalls in einigen Gemeinden entlang der Mosel zu Überschwemmungen geführt. In Kues mussten die Feuerwehr und der Bauhof der Stadt Bernkastel-Kues ausrücken, weil die Wassermassen im Bergweg, der Jugendheimstraße, Schulstraße und Nikolausufer Kanaldeckel aus den Halterungen gerissen und auf die Fahrbahn gespült hatten. Die Straße zwischen Kesten und Minheim war kaum befahrbar. Auch in Neumagen-Dhron musste die Feuerwehr wegen überfluteter Straßen ausrücken.

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