Start ins Unbekannte

TRIER. Vom 7. bis zum 10. Oktober findet die vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) organisierte bundesweit größte Sozialaktion in fünf südwestdeutschen Bistümern statt (der TV berichtete). Allein im Bistum Trier haben sich über 200 Jugendgruppen angemeldet, um in 72 Stunden karitative Aufgaben zu erfüllen, die ihnen bis zum Start der Aktion unbekannt sind.

Ein solches Projekt erfordert Vorbereitung, daher wurden regionale Koordinationsstellen eingerichtet. Für das Bistum Trier ist es die Katholische Jugendzentrale, zuständig für die Bereiche Trier, Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich. "Die Zahl der Anmeldungen übertraf bei weitem unsere Erwartungen. Wir haben 204 Anmeldungen, weitere Gruppen sind auf der Warteliste. Sie können nachrücken, wenn wir noch geeignete Aufgaben für sie finden. Jetzt läuft die heiße Phase der Planung", sagt Jugendpfarrer Patrick Altmeyer, der den Koordinator Lorenz Müller vertritt.Soziale Kompetenz wird geprüft

Müller ist zur Zeit viel unterwegs, um Profil und Motivation der Jugendgruppen zu erkunden, die sich im Oktober drei Tage lang sozial engagieren wollen. "Wir überprüfen die Gruppen auf ihr fachliches Know-How, ihre sozialen Kompetenzen und ihre Belastbarkeit", sagt Altmeyer, "damit wir ein für sie geeignetes Projekt finden können." Die Palette der möglichen Aufgaben reicht von der Organisation eines Festes für Obdachlose bis zur Gestaltung eines Sinnesparcours. Altmeyer betont: "Die Jugendlichen sollen keine Lückenbüßer sein. Sie sollen ein soziales Projekt angehen, das sonst nie realisiert würde. Also helfen, wo niemand sonst hilft." Gemeldet haben sich Gruppen, die im BDJK organisiert sind, Pfadfinder, Messdiener, auch kommunale Gruppen wie eine Jugendfeuerwehr. Welche es sind, steht auf der Homepage. Sie wissen bis zum Beginn der Aktion nicht, was auf sie zukommt. In nur 72 Stunden müssen sie alles selbst organisieren. Wenn eine Einrichtung, zum Beispiel ein Altenheim, mit eingeschaltet wird, sind allenfalls Vorgespräche zwischen dieser und dem Koordinationskreis gelaufen.Sponsoren für Materialien stehen bereit

Er nimmt auch im Vorfeld Kontakt mit möglichen Sponsoren auf, um den Jugendlichen Tipps zu geben, woher sie Material beziehen können. Außerdem wird vorher über Standorte für die Aktionszentralen der einzelnen Gruppen beraten. Dort wird ein Computer installiert, geplant, gegessen und möglicherweise sogar geschlafen. Das Engagement soll für die Teilnehmer mit sozialen Erfahrungen und Spaß verbunden sein. SWR3 und SR begleiten die Aktion mit Musik und Wortbeiträgen. Dort, unter www.72stunden.de, kann sich melden, wer Ideen für Projekte hat, Geld spenden oder als Sponsor auftreten möchte. Sponsoren, zum Beispiel Baumärkte, Lebensmittel-, Getränke oder Transportfirmen, können Aktions-T-Shirts als Werbefläche nutzen und werden veröffentlicht.

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