Statt für Grillplätze gibt's nun mehr Geld für Sitzbänke

Trier · In den Räumen des Integrationsfachdienstes der Caritas in der Stresemannstraße traf sich der Ortsbeirat Trier-Mitte zu seiner jüngsten Sitzung. Weil die geplanten Grillplätze im Palastgarten wohl in diesem Jahr nicht mehr gebaut werden können, soll mehr Geld für Sitzbänke in der Innenstadt ausgegeben werden.

 Auf der Freifläche zwischen Gartenfeld- und Sachsenstraße sollen Sitz- und Hüpfsteine aufgestellt werden. TV-Foto: Ludwig Hoff

Auf der Freifläche zwischen Gartenfeld- und Sachsenstraße sollen Sitz- und Hüpfsteine aufgestellt werden. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier. Den Protest hatte sich der Ortsbeirat Trier-Mitte-Gartenfeld für den Schluss seiner Sitzung aufgehoben: Breiter Unmut kam auf, als es um das Ortsbeiratsbudget 2012 ging und die Frage, ob denn alle vergangenen Beschlüsse des Ortsbeirats von der Stadtverwaltung zwischenzeitlich umgesetzt wurden.
Mitnichten, wie Ortsvorsteher Dominik Heinrich (Bündnis 90/Die Grünen) erläuterte: Immer noch lasse die Umsetzung des Beschlusses, Grillflächen im Palastgarten zu schaffen, auf sich warten.
Zur Erinnerung: 10 000 Euro hatte der Ortsbeirat dafür bereitgestellt. Heinrich vermutete, dass diese Plätze nicht eingerichtet würden. Anders lasse sich das Verhalten von Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani nicht interpretieren, die eine Begründung für den nicht umgesetzten Ortsbeiratsbeschluss bislang schuldig geblieben sei.
Da der Ortsbeirat sein Budget allerdings in diesem Jahr ausgeben muss und den Betrag nicht ins nächste Jahr übertragen darf, war Eile geboten, damit die 10 000 Euro nicht für Projekte im Stadtteil verloren gehen.
Aufgeschoben, nicht aufgehoben


Der Ortsbeirat beschloss, die 10 000 Euro statt für Grillplätze in Sitz- und Spielmöglichkeiten in der Innenstadt zu investieren. Zusammen mit den 10 000 Euro, die der Rat dafür bereits bereitgestellt hatte, stehen dafür nun insgesamt 20 000 Euro zur Verfügung, die noch in diesem Jahr ausgegeben werden sollen.
Eingerichtet werden sollen davon folgende Sitz- und Spielmöglichkeiten:
Gartenfeldstraße: zwei Sitzbänke in Nähe der Agritiuskirche. Gegenüber auf der Freifläche Ecke Gartenfeldstraße/Sachsenstraße (hinter dem Bushaltehäuschen): Sitz- und Hüpfsteine. Nebeneffekt: Die Freifläche kann dann nicht mehr zum Abstellen von Autos missbraucht werden.
Fleischstraße: Bankgruppe im Bereich der Überdachung von Galeria Kaufhof und zwei Bänke am Heuschreckbrunnen.
Simeonstraße: Bänke gegenüber dem Kaufhof
Klaus Pflugradt vom Stadtplanungsamt und Norbert Hanke vom städtischen Grünflächenamt erläuterten dem Ortsbeirat die Standorte für die Bänke. Lob gab es dafür von den Fraktionen aber auch von Christa Schäfer, Sprecherin der Regionalgruppe Trier des Netzwerkes Selbstbestimmung und Gleichstellung in Rheinland-Pfalz, und Monika Berger, Hausherrin des Integrationsfachdienstes der Caritas. Ihr Anliegen war es, die neuen Sitzgelegenheiten barrierefrei zu errichten, damit diese auch von Menschen mit Behinderung genutzt werden können. Schon die Höhe einer Sitzfläche könne dafür entscheidend sein, ob eine ältere Person oder ein Mensch mit Behinderung diese überhaupt benutzen kann.
Die beschlossenen Standorte seien erst ein Anfang für eine seniorenfreundlichere Stadt, deren Entwicklung der Ortsbeirat auch in den nächsten Jahren aus seinem Budget unterstützen will.
In Sachen Grillplätze im Palastgarten laute der Hinweis an die Stadtverwaltung allerdings auch: "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben", erklärte der Ortsbeirat Mitte-Gartenfeld. LH

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