Triers neue Großbaustelle Flüche, Stau und Schneckentempo in Trier-Euren

Trier · Die Vollsperrung der Straße Im Speyer verursacht im Westen Triers extreme Behinderungen auf engem Raum, ein Ortsvorsteher spricht von einem Chaos.

 Die Fahrbahn der Straße Im Speyer wird abgefräst und erneuert. Sie ist deshalb voll gesperrt.

Die Fahrbahn der Straße Im Speyer wird abgefräst und erneuert. Sie ist deshalb voll gesperrt.

Foto: Hans Krämer

Die Eisenbahnstraße ist eine kleine, enge Straße, die den Stadtteil Euren mit der vierspurigen Luxemburger Straße verbindet. Niemand fährt besonders gern durch die Eisenbahnstraße, denn sie ist sehr marode und quält sowohl die Stoßdämpfer als auch die Passagiere jedes Autos. Doch seit gestern herrscht Stau – in der kleinen Eisenbahnstraße ebenso wie auf der Eurener Straße. Denn die Straße Im Speyer ist wegen Bauarbeiten voll gesperrt (der TV berichtete). Die Umleitung läuft durch Euren, und zwar im Schneckentempo, begleitet von den heftigen Flüchen vieler Fahrer.

Der Stau wartet vor allem auf die Fahrer, die über die B 51 oder die B 53 nach Trier rollen. Da die Luxemburger Straße seit Mitte Mai saniert wird und deshalb für alle aus Richtung Norden kommenden Verkehrseilnehmer gesperrt ist, müssen diese Fahrer bereits lange vor der Konfrontation mit der neuen Baustelle in der Straße Im Speyer entscheiden, welche Route sie wählen. Die offizielle Umleitungsempfehlung der Stadt läuft direkt über die Kaiser-Wilhelm-Brücke und danach am östlichen Moselufer entlang bis zur Konrad-Adenauer-Brücke.

Doch diese Uferroute ist bei vielen unbeliebt, denn sie ist ein stauanfälliger Umweg. Selbst die Sperrung einer Spur wegen Baumschnittarbeiten kann dort zu langen Staus führen. Deshalb bleiben viele Fahrer auf der westlichen Moselseite, wenn sie die Sperrung der Luxemburger Straße erreichen, und fahren über Ausweichrouten wie die Hornstraße und eben die Eurener Straße. Dort landeten sie gestern im Stau, verursacht von der Sperrung der Straße Im Speyer und deren ebenfalls über die Eurener Straße und die Eisenbahnstraße laufenden Umleitung.

Da laut Aussage vieler betroffener Fahrer bisher weder in der Hornstraße noch in der Eurener Straße ein Schild auf die Sperrung Im Speyer  hinwies, bogen sie trotzdem ab und  hatten dann – abgesehen von einer Wendung um 180 Grad – nur noch die Möglichkeit, durch das Gewerbegebiet Pi-Park zu fahren, das sie wieder zur Eurener Straße führte. Nur darf man lediglich nach rechts auf diese abbiegen, den Weg nach links Richtung Luxemburger Straße blockiert eine Verkehrsinsel. Diese wurde häufig überrollt. Im Stau landeten die Fahrer trotzdem.

Und es hätte noch schlimmer kommen können, sagt Eurens Ortsvorsteher Hans-Alwin Schmitz (UBT). „Die Planungen der Stadt umfassten  noch vor einigen Wochen auch den Ausbau der Eisenbahnstraße parallel zur Sperrung der Luxemburger Straße und der Straße Im Speyer“, sagt er. „Vor ein paar Wochen hatte ich im Stadtrat beim Grundsatzbeschluss zum Ausbau der Eisenbahnstraße darum gebeten, diesen zeitlich in den September zu verlegen und mit dem Ausbau frühestens im Frühjahr 2020 zu beginnen. Man hat zum Glück auf mich gehört.“

Schmitz spricht von langen Staus und von einem „Chaos in Euren“. Er regt eine Verlängerung der Grünphase an der Ampel in der Eisenbahnstraße an, um die Situation zu entschärfen.

Die Stadt Trier stellt sich den Vorwürfen. „Nach Auskunft des Tiefbauamts befinden sich in der Eurener Straße die vorgesehenen Hinweisschilder auf die Sperrung und Umleitung und wurden von der Verkehrsbehörde abgenommen“, sagt Ralph Kießling vom Presseamt. „Das Tiefbauamt wird aber noch einmal überprüfen, ob es in puncto Sichtbarkeit der Schilder noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt.“

„Verzögerungen gibt es infolge der Umleitung an der Einmündung der Eisenbahnstraße auf die Luxemburger Straße“, räumt Kießling ein. „Hier sind Nachjustierungen an der Ampelschaltung geplant.“ Das hatte auch Hans-Alwin Schmitz angeregt.

Warum laufen die Sperrungen der Luxemburger Straße und der Straße Im Speyer parallel? Kießling: „Das Projekt Speyer erfolgt zum jetzigen Zeitpunkt, weil die Erschließungsfunktion des Kreisverkehrs für das Bobinet-Gelände dringend benötigt wird.“ Es handle sich um eine Anschlussstelle der neuen Verbindungsstraße, die als Nord-Süd-Achse in Trier-West die Luxemburger und die Eurener Straße vom Durchgangsverkehr entlasten soll. „Die Luxemburger Straße konnte nicht weiter verschoben werden, weil für die Gewährung des Zuschusses aus dem Kommunalen Investitionsförderungsprogramm bestimmte Fristen zur Umsetzung des Projekts eingehalten werden müssen.“

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