Stiftung für benachteiligte Menschen am Arbeitsmarkt

Trier · Seit mehr als 30 Jahren setzt sich die Aktion Arbeit des Bistums Trier für benachteiligte Menschen am Arbeitsmarkt ein und unterstützt sie bei der Arbeitssuche. Eine Stiftungsgründung soll sichern, dass diese Hilfe auch weiterhin effektiv fortgeführt werden kann.

 Generalvikar Dr. Georg Bätzing unterschreibt im Beisein von Hans Casel und Winfried Görgen die Stiftungsurkunde. Foto: Bischöfliche Pressestelle

Generalvikar Dr. Georg Bätzing unterschreibt im Beisein von Hans Casel und Winfried Görgen die Stiftungsurkunde. Foto: Bischöfliche Pressestelle

Trier. Ein wichtiger Grundsatz der Aktion Arbeit des Bistums Trier lautet: "Arbeitslose brauchen keine Almosen, sondern Arbeit. Für die Betroffenen bedeutet Arbeitslosigkeit mehr als fehlendes Geld. Sie fühlen sich überflüssig, haben nicht die Möglichkeit, für ihre eigene Existenz zu sorgen; oftmals brechen die sozialen Kontakte weg." Diese Menschen werden seit mehr als 30 Jahren von der Aktion Arbeit unterstützt.
Arbeit ist wertvoller als Kapital


"Es gab drei Auslöser, die letztendlich zu unserem Entschluss führten, die Aktion Arbeit in eine Stiftung umzuwandeln", erläutert Hans Casel, Bischöflicher Beauftragter der Aktion Arbeit, "Der erste war, verbunden mit der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012, die Frage, wie man die hohe Summe an Spendengeldern auch langfristig anlegen könnte. Der zweite Auslöser war die Suche nach einer Möglichkeit, der Aktion Arbeit zu noch mehr Selbstständigkeit zu verhelfen und sie zu stabilisieren; der dritte die Einrichtung des Themenschwerpunkts Arbeit."
Die Gründung der Stiftung Aktion Arbeit mit einem Stiftungskapital von 100 000 Euro sei jedoch nur der erste Schritt. Jetzt gelte es, behutsam die Aufgaben der Stiftung auszubauen und die Stiftung entwicklungsoffen zu halten.
Wenn Generalvikar Dr. Georg Bätzing über die Wichtigkeit von Arbeit und die damit verbundenen Aufgaben der neuen Stiftung spricht, hat er drei Bilder im Kopf. Er berichtet, dass er selbst ein Arbeiterkind und stolz darauf sei, denn nur durch ihre Arbeit hätten seine Eltern ihm eine gute Ausbildung ermöglichen können. Dieses Bild nennt er das geografische, weil es zeigt, dass Arbeit überall und für jeden wichtig ist.
Mit dem bistumsgeografischen Bild erinnert er an den Schaff-Rock, die große stählerne Nachbildung des Gewands Christi, der mehrere Wochen vor der Konstantin-Basilika stand und als Mahnmal gegen Arbeitslosigkeit diente.
"An der Prozession vom Trierer Hafen zur Basilika haben sehr viele verschiedene Gruppen teilgenommen: Politiker, Gewerkschafter, Berufstätige, aber auch Arbeitslose - die Gelegenheit miteinander, nicht übereinander zu sprechen. Am Ende war der Schaff-Rock mit 27 000 kleinen As gegen die Arbeitslosigkeit behangen", sagt Bätzing.
Das dritte Bild sei ein päpstliches. Papst Franziskus möchte das Bewusstsein schärfen, dass die Gefahr der Ökonomisierung sei, dass oft nach der Devise Kapital vor Bildung gehandelt werde. Es stehe mehr der Profit im Vordergrund als der einzelne Mensch. Dabei sei die Arbeit des Einzelnen wertvoller als das Kapital.
Die Stiftung Aktion Arbeit ist die 47. Stiftung des Bistums Trier. Winfried Görgen, Leiter des Stiftungszentrums des Bistums Trier, sagt: "Wichtig ist uns, dass diese Stiftung nicht für die Gegenwart gegründet, sondern zukunftsfähig gehalten wird. Die Stiftung muss ,modern\' sein, denn für viele ist es ,modern\', Gutes zu tun, dafür auf etwas zu verzichten. Unsere Aufgabe ist es, diesen Menschen zu zeigen, wo ihre Hilfe am meisten gebraucht wird. Im Falle der Stiftung Aktion Arbeit um beispielsweise Langzeitarbeitslosen zu einem Arbeitsplatz zu verhelfen." mich

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