Stimmungsvoll ins Jubiläumsjahr: Über 1000 Besucher bei "Nacht der offenen Kirche" in der Trierer Basilika

Trier · Zum 499.Reformationstag hat die Evangelische Kirchengemeinde Trier zur "Nacht der offenen Kirche" geladen - und über 1000 Interessierte sind gekommen: In der Trierer Basilika erlebten sie einen opulenten, klassischen Gottesdienst, aber auch experimentelle, freie Formen, sich mit Glauben und Spiritualität auseinanderzusetzen.

Stimmungsvoll ins Jubiläumsjahr: Über 1000 Besucher bei "Nacht der offenen Kirche" in der Trierer Basilika
Foto: Frank Goebel (fgg) ("TV-Upload Goebel"
 Mit einem vielfältigen Programm mit Musik aus fünf Jahrhunderten starteten die evangelischen Christen in der atmosphärisch illuminierten Konstantin-Basilika in das Jubiläumsjahr 500 Jahre Reformation. TV-Fotos (2): Friedemann Vetter, Frank Göbel

Mit einem vielfältigen Programm mit Musik aus fünf Jahrhunderten starteten die evangelischen Christen in der atmosphärisch illuminierten Konstantin-Basilika in das Jubiläumsjahr 500 Jahre Reformation. TV-Fotos (2): Friedemann Vetter, Frank Göbel

Foto: Friedemann Vetter (VE.) ("TV-Upload Vetter"

Trier. Die Nacht der offenen Kirche der Trierer Protestanten steht unter dem Motto "Vergnügt, erlöst, befreit": So sah sich der 2005 verstorbene Hanns Dieter Hüsch in einem seiner modernen Psalmen. Die Evangelische Kirchengemeinde Trier hat damit aber nicht nur den stimmungsvollen Abend in der Basilika überschrieben, die ihr seit 1856 als "Kirche zum Erlöser" dient. Hüschs Wort steht auch über dem Programm, das zum großen Jubiläum 2017 führt, wenn 500 Jahre Reformation gefeiert werden. "Reformation, das bedeutet ja, dass ich von Gott geliebt und angenommen werde, ohne dafür Bedingungen zu erfüllen", sagt Pfarrer Matthias Ratz, der pünktlich zum Reformationstag seinen zweijährigen Probedienst in Trier beendet. Für die Gemeinde, die rund 11 000 Mitglieder hat, ist er ab jetzt ganz regulär tätig als einer von fünf Pfarrern.

Der Einstieg könnte wohl kaum opulenter begangen werden: Schon rein optisch ist die Nacht der offenen Kirche eine Offenbarung: Die Basilika wird den ganzen Abend über stimmungsvoll und abwechslungsreich illuminiert: Mal scheinen die antiken Mauern fast zu glühen, dann scheint sich die Apsis über majestätisch-kühle Blautöne fast ins Weltall zu öffnen. "Haben Sie die Basilika schon einmal in einem solchen Licht gesehen?", staunt da nicht nur Pfarrer Thomas Luxa als Sprecher des Vorbereitungskreises, auch die Besucher sind sichtlich angetan. Zur opulenten Optik gibt es entsprechende Musik: Der Caspar-Olevian-Chor und der Bachchor begeistern mit Musik aus fünf Jahrhunderten. Aber auch Didgeridoos und Alphörner spielen mit den langlaufenden Echos in der 70 Meter langen Halle. Es gibt Improvisationstanz und auch gesprochene Worte.

Bürgermeisterin Angelika Birk artikuliert ihre "Nachtgedanken" zur Geschichte des Ortes und der Bedeutung der Reformation nicht weniger kunstvoll als der Schauspieler Klaus-Michael Nix oder der Mundart-Musiker Helmut Leiendecker.
Auch für persönlichen Austausch ist Platz: Etwa in einem Zelt vor der Basilika, wo ein lokaler Bierbrauer ganz profunde körperliche Bedürfnisse befriedigt. "Heute haben wir auch ganz viele Leute erreicht, die vielleicht sonst etwas den Kontakt zur Kirche verloren haben", glaubt Pfarrer Ratz. Gleiches soll auch das Programm zum Festjahr leisten, das auch manch kuriose Ideen aufweist: Im April 2017 gibt es etwa einen Gottesdienst in einem Fliesen- und Sanitärhandel.
Mehr zur Basilika:

Informationen zum Festjahr der Evangelischen Kirchengemeinde unter www.trier2017.de

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