Stoppt die SPD den Golfpark?

Überraschende Wende beim geplanten Projekt "Leben auf dem Golf": Die Temmelser SPD lehnt den jetzigen Bebauungsplanentwurf ab. Damit könnte das Groß-Projekt ins Stocken geraten.

Konz/Temmels/Tawern. "Wir werden der Offenlage des Bebauungsplans in seiner jetzigen Form am kommenden Freitag nicht zustimmen", kündigte der Temmelser SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Dietz gestern auf TV-Anfrage an. Man könne sich mit dem derzeitigen Bebauungsplan nicht anfreunden, da er vom ursprünglichen Plan erheblich abweiche. Zu dieser Einschätzung sei die SPD-Mehrheits-Fraktion im Temmelser Gemeinderat gekommen, nachdem sie sämtliche Unterlagen, Planungsskizzen und bereits vorliegenden Gutachten bewertet habe.Ein Stimmungswandel, der sich bereits bei der jüngsten Planungsverbands-Sitzung am Montagabend im Kloster Karthaus angekündigt hatte: Bei allen Einzelabstimmungen zu den zahlreichen Eingaben und Anträgen von Behörden, Naturschutzverbänden oder Einzelpersonen bezüglich des Bebauungsplans hatte der Temmelser Gemeinderat mit sieben SPD- zu vier CDU-Stimmen gegen die von der Verwaltung vorgeschlagenen Änderungen gestimmt. Da half es auch nicht, dass der Tawerner Gemeinderat mit seiner CDU-Mehrheit für die Änderungsvorschläge gestimmt hatte. Denn können sich die beiden Gemeinden nicht einigen, gelten die Änderungsvorschläge gemäß der Satzung des Planungsverbunds als abgelehnt. "So wie es am Montag gelaufen ist, kann es am Freitag nicht weitergehen", sagte Josef Weirich, Vorsteher des Planungsverbands und Tawerner Ortsbürgermeister, im Gespräch mit dem TV. Denn sollte bei der nächsten Planungsverbands-Sitzung vom Temmelser Gemeinderat die Offenlage des Bebauungsplans verhindert werden, "dann würde das ganze Verfahren ins Stocken geraten". Um das zu verhindern, will Weirich sich mit seinem Temmelser Kollegen Joachim Mimler diese Woche nochmals zusammensetzen. "Aber noch wissen wir nicht einmal, wo genau bei der Temmelser SPD der Schuh drückt."Der TV hat nachgefragt: Konkret lehnt die Temmelser SPD laut ihrem Fraktionsvorsitzenden Dietz den jetzigen Bebauungsplanentwurf vor allem deshalb ab, weil für das Großprojekt "Leben am Golf" mehr Flächen benötigt werden, als im Projektentwicklungsvertrag ursprünglich mit den luxemburgischen Investoren vereinbart worden seien. "Außerdem sollen nach dem aktuellen Plan Häuser auf Flächen gebaut werden, die dafür eigentlich nicht vorgesehen waren", sagt Dietz.Auf dem Fellericher Plateau zwischen Temmels und Tawern sollen ein 27-Loch-Golfplatz, ein Hotel und 400 Wohneinheiten entstehen. Meinung Geringe Chance für Einigung Beschließt der Planungsverband "Golfpark" am kommenden Freitag die Offenlage des Bebauungsplans für das Projekt "Leben am Golf", dann befindet sich das Projekt auf der Zielgeraden. Dies ist seit Montagabend jedoch mehr als unwahrscheinlich. Denn die Chance, auf den letzten Drücker doch noch eine Einigung zu erzielen, scheint gering: Offensichtlich wissen die Befürworter des Projekts bisher noch nicht einmal, aus welchen Gründen die Temmelser SPD den aktuellen Bebauungsplanentwurf ablehnt. a.funk@volksfreund.de

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