Straßen-Sanierung an der Treviris: Jetzt geht's los

Trier · Seit gut einem halben Jahr ist die marode Treviris-Bustrasse für Kraftfahrzeuge gesperrt. In dieser Woche sollen endlich die Bauarbeiten beginnen. Die Stadt verspricht freie Busfahrt auf der neuen Trasse ab dem ersten Advent.

 Bald rollen die Bagger an: Die gesperrte Bustrasse zwischen Treviris-Passage (rechts) und Karstadt wird abgerissen und neu gebaut. TV-Foto: Roland Morgen

Bald rollen die Bagger an: Die gesperrte Bustrasse zwischen Treviris-Passage (rechts) und Karstadt wird abgerissen und neu gebaut. TV-Foto: Roland Morgen

Ab heute wird's eng im Margaretengässchen. Der Verkehr fließt nur über die rechte der beiden Fahrspuren. Die andere wird im Kurvenbereich zur Moselstraße Teil einer großen Baustelle, die nun endlich aus den Startlöchern kommt. Seit 1. Dezember ist die zwischen Karstadt und Treviris-Passage verlaufende Bus trasse gesperrt, weil die Fahrbahn "völlig kaputtgefahren" ist, wie es Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani einmal formulierte. Das Erneuerungsprojekt startet aber erst ein gutes halbes Jahr später. Erst ließ die Mitfinanzierungszusage aus Mainz - das Land zahlt knapp ein Drittel der auf eine Million Euro geschätzten Baukosten - auf sich warten, dann waren wegen der Besonderheit der unterkellerten Trassenkonstruktion viele technische Details zu klären und Absprachen mit den Anliegern zu treffen. Deshalb, so Tiefbauamtschef Wolfgang van Bellen im April im TV, habe sich die Ausschreibung verzögert.

Der Bauauftrag ist inzwischen an das Trierer Unternehmen Heinrich Köhler erteilt worden, und van Bellens Ankündigung von damals ("Ab Mitte Juni wird gebaut") wird termingerecht Realität. Der Ausbaubereich erstreckt sich über eine Länge von rund 100 Metern von Parkhaus Hauptmarkt bis zum Margaretengässchen. Neben dem Neubau der Treviris-Trasse mit Radweg und barrierefreien Bushaltestellen stehen auch die Erneuerung von Straßenbeleuchtung, Telekom-Leitungen und Ver- und Entsorgungskanäle auf dem Bauprogramm.

Am heutigen Montag wird zunächst die Baustelle eingerichtet. In den kommenden Tagen tritt schweres Gerät in Aktion: Die marode Trasse wird abgebaggert. Das Tiefbauamt hat die Anwohner von Treviris-Passage, Kutzbachstraße, Margaretengässchen, Moselstraße, Stockplatz sowie Rautenstrauch- und Walramsneustraße per Info-Schreiben vorgewarnt: Für die Dauer der Bauarbeiten müsse mit Behinderungen in Form von provisorischen Zuwegungen und eingeschränkten Zufahrten gerechnet werden.Erklärtes Ziel der Stadt ist es, ab dem ersten Advent den Busverkehr über die neue Treviris-Trasse rollen zu lassen -nach dann einjähriger Sperrung. Bis dahin fahren täglich bis zu 900 Stadtbusse Ausweichrouten über Moselstraße (Richtung Nikolaus-Koch-Platz/Viehmarkt) und Kutzbachstraße (Richtung Porta Nigra). Neben den Bewohnern dieser strapazierten Straßen leiden die Geschäftsleute der Treviris-Passage unter der Sperrung. Im Normalfall wird ihnen die Kundschaft per Stadtbus quasi gleich vor die Tür gefahren - nun befinden sich Ersatzhaltestellen am Cinemaxx und am Pferdemarkt. "Für uns hat das Ganze längst existenzgefährdende Ausmaße angenommen", berichtet Renate Heckmann vom Treviris-Back (Bäckerei und Stehcafé). Das Experiment, mit Sonntagsöffnungen Kunden zu gewinnen, sei fehlgeschlagen: "Wir haben das viermal versucht. Am letzten Sonntag betrug der Umsatz von drei Stunden 30 Euro." Der Laden bestehe nur deshalb noch, "weil ich privates Geld reinbuttere. Andernfalls hätte ich schon längst dichtmachen und Mitarbeiter entlassen müssen".


Jetzt ruht die Hoffnung auf dem Baustellen-Tourismus, denn zwischen Treviris-Passage und Karstadt gibt es demnächst Ungewöhnliches zu sehen. Wochenlang wird dort ein tiefes Loch klaffen - bis über Tiefgaragen und Warenhaus-Anlieferung die neue Bustrasse entsteht.

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