Straßenausbau soll Fußgängern helfen

Welschbillig · Die Gemeinde Welschbillig erhält eine neue Ortsdurchfahrt. Vielleicht schon 2014 kann der innerörtliche Ausbau der B 422 beginnen. Federführend bei dem Projekt ist der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier. In einer Bürgerversammlung haben LBM-Vertreter den Planungsentwurf vorgestellt.

Welschbillig. Der Weg durch Welschbillig aus Richtung Kylltal zur B 51 führt über die Hauptstraße und die Helenenbergstraße (B 422). Täglich wird diese Durchfahrt von rund 3340 Fahrzeugen genutzt. Etwa vier Prozent davon zählen nach Angaben des Landsbetriebs Mobilität zum Schwerlastverkehr.
Ein Teil der Bundesstraße ist vor einigen Jahren saniert worden. Davon zeugen eine glatte Fahrbahn und einheitlich breite, gepflasterte Gehwege. Doch mitten im Dorfzentrum endet kurz hinter dem Bürgerhaus der Ausbauabschnitt. Eine "Naht" quer über die Straße bildet die Grenze - dahinter beginnt eine Rumpelstrecke mit oft tiefen Schlaglöchern. Sie wird gesäumt von verschiedenen Bürgersteigkonstruktionen.
Dieser Zustand soll ein Ende haben. Nach einer umfassenden Bestandsaufnahme im vergangenen Herbst haben Lambert Norta und Hans-Josef Hohns vom LBM einen Planungsentwurf erstellt, den sie nun im Welschbilliger Bürgerhaus präsentierten.
Konkrete Pläne folgen noch


Rund 30 Anwohner waren dazu erschienen. Ortsbürgermeister Werner Olk begrüßte sie mit dem Hinweis, dass dies erst die Vorstellung eines Entwurfs sei, die konkrete Ausarbeitung werde folgen. Auch über Kosten und Umlagen könne noch nichts gesagt werden.
Den bisherigen Planungsentwurf präsentierte Ingenieur Hohns: Die Ausbaustrecke ist 780 Meter lang. Sie beginnt beim Wasgau-Markt und endet am Ortsausgang in Richtung Helenenberg/B 51. Die Fahrbahnbreite mit Rinne soll bis auf eine Ausnahme durchgehend sechs Meter betragen, die Breite der beiderseitigen Gehwege 1,25 bis 1,50 Meter.
Wo Platz vorhanden, werden Grünflächen den Raum zwischen Fahrbahn und Gehweg auflockern. Die Gehwegbreite soll auch an einer Engstelle der Hauptstraße im Dorfkern beibehalten werden. Dies geht dort zulasten der heutigen Fahrbahnbreite.
Hohns: "Der Engpass wird die Autofahrer bei Gegenverkehr zum Anhalten zwingen. Dies ist ein durchaus gewollter Effekt zur Tempominderung." Ebenfalls zur Tempodrosselung soll in Richtung Ortsausgang die Helenenbergstraße eine Mittelinsel erhalten. "Solche Einbauten sind nur ein Fingerzeig. Auf Tempo 50 lässt sich der Verkehr damit nicht drosseln, denn die Durchfahrt muss stets so breit bleiben, dass auch der Schwerlastverkehr noch hindurchpasst", sagt Planer Norta.
Vorsichtige Kritik kam aus den Reihen der Zuhörer an der geplanten Engstelle und an geplanten Grünstreifen, die das halbseitige Gehwegparken verhindern. Dazu Planer Norta unmissverständlich: "Beim innerörtlichen Straßenausbau haben im Zweifel der Fußgänger, der Rollatornutzer oder die Mutter mit Kinderwagen Vorrang."
Viel mehr als in der Stadt sei auf dem Land leider die Ansicht verbreitet, dass jeder Punkt direkt mit dem Auto erreichbar sein müsse. Gehwege gehörten aber den Fußgängern. Halbseitiges Gehwegparken sei nun einmal rechtswidrig.
Und bei der Frage nach den Kosten des Ausbaus und der sich daraus ergebenden Höhe der wiederkehrenden Beiträge mussten Ortsbürgermeister Olk und die LBM-Vertreter passen. Im Rahmen der Anfangsplanung sei es für Kostenangaben noch zu früh.
Die Anlieger und alle anderen Welschbilliger werden gebeten, sich mit Anregungen und Vorschlägen zum Ausbauprojekt zunächst an Ortsbürgermeister Werner Olk zu wenden, der dies an den LBM weiterleitet: Telefon 06506/9123365.
Extra

Ziel des LBM ist, die Planung noch 2013 fertigzustellen und Baurecht zu schaffen. 2014 könnte der Ausbau dann frühestmöglich beginnen. Die Arbeiten selbst würden verhältnismäßig schnell gehen, da die Verbandsgemeinde-Werke dort keine Tiefbauarbeiten planen. Auch die Planung des Radwegprojekts von Kordel über Welschbillig nach Eisenach ist nach LBM-Angaben schon weit fortgeschritten. Diese langgewünschte Verbindung vom Kylltal zum Nims- und Sauertal, so die LBM-Vertreter, rücke in greifbare Nähe. Die Sache sei "heiß", und man rechne für 2015 mit dem Start des Projekts. f.k.

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