"EffizienzOffensive Energie" - hinter diesem sperrigen Namen versteckt sich die rheinland-pfälzische Energieagentur, kurz EOR. Der 1997 gegründete Verein in Kaiserslautern wird vom Landeswirtschaftsministerium und verschiedenen Stromversorgern getragen. Ziel ist u.a. die Förderung erneuerbarer Energien sowie von Techniken zur Einsparung von Energiekosten und Emissionen umweltschädigender Stoffe. Als Teil dieser Kampagne verleiht die EOR zusammen mit dem Wirtschaftsministeriumdas so genannte "Energie-Plus-Gütesiegel". Prämiert werden damit besondere Leistungen und Konzepte im Bereich Energieeffizienz - der "Oscar" der rheinland-pfälzischen Strombranche, wie EOR-Vorstandsvorsitzender Horst-Dieter Spitz mit einem Schmunzeln erklärt, ohne damit die Bedeutung der Auszeichnung infrage zu stellen. 15 Unternehmen sind damit bereits ausgezeichnet worden, nun ist auch eine Firma aus Trier dran. Der Preisträger, das Ingenieurbüro Josef Schleimer GmbH entwirft mit sieben Mitarbeitern Energiekonzepte für Kommunen und Industriebetriebe und kümmert sich um die technische Gebäudeausrüstung im Bereich Sanitär, Heizung und Klima. Das umfasse sowohl Neubau- als auch Sanierungsmaßnahmen, erläutert Firmenchef Markus Schleimer. Referenzobjekt für die Auszeichnung ist Schleimers Kunde Kohl-Pharma. Kosten um 60 Prozent reduziert

Der Arzneimittel-Importeur ließ in Merzig ein neues Logistiklager auf 48 000 Quadratmetern mit 900 Mitarbeitern errichten, Schleimer übernahm die Entwicklung eines kompletten Energiekonzeptes für die Anlage und hat diese seitdem optimiert. Im Vergleich zu einer üblichen Industrieanlage reduzierten die Berater damit die Energiekosten um fast 60 Prozent und die CO 2-Emissionen um mehr als die Hälfte auf 901 Tonnen im Jahr statt vergleichsweise 2020 Tonnen einer konventionellen Anlage, wie Schleimer erklärte. Man habe mit der eigenen Arbeit maßgeblich dazu beitragen können, dass Kohl-Pharma für sein Lager den Saarländischen Umweltpreis 1998 und die Ehrung "Grüne Hausnummer" 2001 erhalten habe, sagt der Firmenchef. EOR-Chef Spitz betonte die Notwendigkeit energiesparender Konzepte angesichts der Verknappung der fossilen Brennstoffe und der hohen Nachfrage. "Die Preise bleiben auf hohem Niveau." Zur Siegelverleihung im Trierer Frankenturm war eigens Staatssekretär Walter Strutz vom Mainzer Wirtschaftsministerium angereist. Er gab zu, dass man in Deutschland eine "Fülle an Problemen" habe, aber: "Kleine Schritte bringen uns voran - und dies ist ein solcher Schritt."